Die Medienbeobachtungsstelle Swiss Propaganda Research (SPR) hat auf ihrer Website den Medien-Navigator 2020 publiziert. Die Studie analysiert, wie deutschsprachigen Medien politisch und geopolitisch positioniert sind. Neu dabei sind Multipolar, Neue Debatte, Krautreporter und Anti-Spiegel. Das Schweizer Journal21 wurde etwas konformer eingestuft.

SPR weisst ausserdem darauf hing, dass geopolitisch kritische Medien zusehends aus Google & Co.verschwinden und streicht die wachsende Bedeutung eines unabhängigen Medienkompasses, sowie die Nutzung zensurfreier Suchmaschinen hervor.

In der aktuellen Ausgabe wurden insgesamt 80 Medien untersucht. Das Ranking basiert auf einer Analyse der digitalen Inhalte und berücksichtigte für die Auswertung rund 5000 Beiträgen im Zeitraum von 2015 bis 2020.

Das Ranking teilt sich in zwei zentrale Achsen auf: der Grad der Kritik oder wahlweise der Konformität der redaktionellen Linie jedes Mediums in Bezug auf die Ausrichtung auf die NATO-Politik sowie die politischen Ausrichtung in Bezug auf konservative oder egalitäre Positionen.

Der Bericht stellt klar, dass „NATO-konform“ eine größere Wahrscheinlichkeit bedeutet, geopolitisch relevante Themen und Ereignisse (Kriege, Konflikte, weltpolitische Akteure, Zeitgeschichte usw.) gemäß der transatlantischen Darstellung oder Interpretation zu übernehmen.

Zudem führt der Navigator aus, dass diejenigen Medien als egalitär positioniert wurden, die die Gleichheit aller Menschen (in Bezug auf Klassen, Ethnien, Sexualität usw.) betonen, während andere Medien als konservativ bewertet wurden, die traditionelle Werte und Strukturen (ökonomisch, gesellschaftlich, national etc.) betonen.

Schweizer Observatorium veröffentlicht Medien-Navigator 2020

Vergrössern

Die Grafik platziert horizontal auf der linken Seite Medien, die ein hohes Maß an Übereinstimmung mit der NATO-Ausrichtung aufweisen, während auf der rechten Seite diejenigen aufgeführt sind, die eine kritische Berichtweise zu dem Militärbündnis haben. Im mittleren Teil sind diejenigen positioniert, die nicht unbedingt mit der atlantischen Narrative übereinstimmen, aber trotzdem weniger kritisch als die auf der rechten Seite sind. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass sich konforme und kritische Artikel oder Positionen abwechseln.

Vertikal stehen am unteren Ende der Tabelle die Medien, die zu konservativeren Positionen tendieren, während im aufsteigenden Sinne diejenigen erscheinen, die Themen der Transformation, der Gleichberechtigung, der sozialen Rechte, der Nichtdiskriminierung, der Vielfalt usw. beinhalten.

Erneut wurde die Arbeit der deutschsprachigen Redaktion von Pressenza richtig gewichtet, mit einer Agenda, die im Bezug auf Aktionen der NATO klar und kritisch positioniert ist (tatsächlich diametral entgegengesetzt zu jedem militärischen Block und Kriegs- oder Rüstungsaktivitäten).

Ebenso kann die Bewertung des hohen Positionierungsgrades der Agentur Pressenza in Bezug auf die Notwendigkeit egalitärer, nicht-diskriminierender und gewaltfreier Gesellschaften, kurz gesagt, humanistischer Gesellschaften, bestätigt werden.