Dr. John Scales Avery, der Friedensaktivisten auf der ganzen Welt für seine unermüdlichen Bemühungen um die Abschaffung von Atomwaffen bekannt ist, für die er im Rahmen der Pugwash-Konferenzen mit dem Friedensnobelpreis 1995 ausgezeichnet wurde, hat sich vor kurzem einem Projekt zugewandt, das die Geschichte aus einer menschlichen Perspektive neu schreiben soll.
Er sagte Pressenza: „Gegenwärtig wird Geschichte so gelehrt, als seien die Machtkämpfe ihr wichtigster Aspekt. Außerdem ist der gegenwärtige Geschichtsunterricht eine Indoktrination des Nationalismus.“ „Wir müssen unseren Geschichtsunterricht reformieren, so dass der Schwerpunkt auf das allmähliche Wachstum der menschlichen Kultur und des Wissens gelegt wird, ein Wachstum, zu dem alle Nationen und ethnischen Gruppen beigetragen haben“, fügte er hinzu.
Jedem, der am Unterricht beteiligt ist, ist klar, dass das, was in den Schulen gelehrt wird, häufig eher von nationalistischen und politischen Interessen als von den Bedürfnissen der Menschheit oder gar den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler bestimmt wird. Es ist daher ein Hauch frischer Luft diese Bildungsinitiative zu sehen, die hoffentlich für Lehrer und alle, die an einer alternativen Geschichtslehre interessiert sind, von Nutzen sein wird.
Dr. Avery hat bisher 7 Teile der Serie geschrieben, die alle kostenlos im pdf-Format (Links unten) heruntergeladen oder in einer digital gedruckten Version gekauft werden können.
In dieser Woche wurde der aktuellste Band vorgestellt: „Lives in Astronomy“. In einer Presseerklärung kündigte der Autor das neueste Buch an, das das Leben und die Gedanken einiger Frauen und Männer, die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Astronomie von der Antike bis zur Gegenwart geleistet haben, Revue passieren lässt.
Die Stellungnahme wird fortgesetzt:
Unser gewaltiges Universum
Von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart hat jede Kultur versucht, den Ursprung des Universums, der Sonne, des Mondes und der Sterne sowie der Erde mit ihren Menschen, Pflanzen und Tieren zu erklären. In den frühesten dieser Schöpfungsmythen herrschen phantasievolle poetische Bilder vor. Die Schöpfungsmythen wurden mündlich überliefert, und um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu halten, mussten die Geschichten dramatisch und unterhaltsam sein.
Allmählich, über viele tausend Jahre hinweg, entwickelte sich die Astronomie, und die Erde begann, ihre privilegierte Position als Zentrum des Universums zu verlieren. Während der hellenistischen Ära (323 v. Chr. -31 v. Chr.) entwickelte Aristarchos von Samos eine sonnenzentrierte Kosmologie, die im Mittelalter in Vergessenheit geriet, aber in der Renaissance von Kopernikus, Tycho Brahe, Galilei und Kepler wiederentdeckt und weiterentwickelt wurde. Das Werk von Isaac Newton brachte Ordnung und universelle Naturgesetze in unser Bild vom Sonnensystem.
Schließlich haben uns in der Neuzeit die Entdeckungen von Einstein, Hubble, Penzias und Wilson ein Bild von einem fast unbeschreiblich großen Universum gegeben, in dem unser Sonnensystem nur als ein unbedeutender Fleck erscheint.
Heute sind wir „in den Sternen verloren“. Unser Planet scheint nicht mehr das Zentrum des Universums zu sein, um das sich alles andere dreht. Dennoch ist die Erde unsere Heimat, und sie ist nicht nur für alle Menschen, sondern auch für die Pflanzen und Tiere, mit denen wir das Geschenk des Lebens teilen, von enormer Bedeutung. Die Erde mag nur ein kleiner blauer Fleck sein, der in der dunklen Unendlichkeit des Weltraums vorwärts treibt, aber sie ist unsere Heimat, und wir müssen mit Mut und Hingabe daran arbeiten, sie zu pflegen. Wir müssen unseren Kindern eine zukünftige Welt geben, in der sie überleben können.
Neben dem Buch über Astronomie wurden weitere Bände geschrieben zu den Themen: Chemie, Medizin, Ökologie, Physik, Wirtschaft und die Friedensbewegung.
Die Links zu allen Büchern der Reihe finden Sie unten:
- Lives in Astronomy
- Lives in Chemistry
- Lives in Medicine
- Lives in Ecology
- Lives in Physics
- Lives in Economics
- Lives in the Peace Movement
Die Übersetzung aus dem Spanischen wurde von Anne Schillinger vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!