Das neue soziale Netzwerk Human Connection ist seit kurzem erfolgreich gestartet. Im Gegensatz zu Facebook & Co. soll es nicht irgendwelchen Aktionären möglichst viel Geld einbringen, sondern den Menschen ein nützliches Werkzeug an die Hand geben, um eine bessere Gesellschaft aufzubauen, in der das Gemeinwohl Aller im Mittelpunkt steht. Im folgenden Interview stellen sich der Gründer von Human Connection, Dennis Hack, und sein Kollege Hardy Groeneveld, Bereichsleiter Business Development bei Human Connection, den Fragen von Pressenza-Autor Günter Grzega.

Einführung

Günter Grzega vertrat und vertritt nicht nur bei theoretischen Diskussionen die These, dass Gier nach Gewinnmaximierung im Rahmen der neoliberalen Wirtschaftstheorie kein erfolgreicher Weg sein kann, sondern handelte auch dementsprechend in der Praxis. Er lehnte nämlich schon zu Beginn der 1990er Jahre konsequent die Shareholder-Value-Ideologie ab und richtete die genossenschaftliche Sparda-Bank zusammen mit seinen Vorstands-Kollegen nach der „Stakeholder-Wirtschaftstheorie“ aus, also um letztlich alle Beteiligten, nämlich Kundinnen und Kunden, Eigentümer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die gesamte Gesellschaft zu Gewinnern eines Wirtschaftsunternehmens zu machen.

Darüber hinaus zeigt Grzega in seinen Vorträgen die weltweit zerstörerische Wirkung der neoliberalen Ideologie mit einer immer umfangreicheren Verteilungs-Unfairness auf, zum Beispiel durch das immer stärkere Auseinanderdriften von Einkommen und Vermögen zu Gunsten einer kleinen Gruppe in unserer Gesellschaft und weltweit durch den sogenannten „Freihandel“, der letztlich mit dem Niedergang der lokalen Wirtschaft in den Entwicklungsländern endet. Dieser wirtschaftliche Niedergang führt dann automatisch zu riesigen Fluchtbewegungen von Menschen ohne wirtschaftliche Zukunftsperspektive aus den immer mehr verarmenden Ländern. Die gemeinwohlorientierte Stakeholder-Strategie wird auch durch das im Jahr 2010 konzipierte Diskussionsmodell der Gemeinwohl-Ökonomie, das inzwischen in die Praxis umgesetzt ist gestützt. Grzega fördert dieses Konzept einer offenen, demokratisch legitimierten Diskussion über neue Wege in der Wirtschaft seit Gründung. Dabei betrachtet er die Umsetzung der Idee einer auditierten „Gemeinwohl-Bilanz“ für Unternehmen und Gemeinden als den Erfolgsfaktor Nummer 1 zum überprüfbaren Nachweis der Gemeinwohlorientierung.

Im Zusammenhang mit diesem Einsatz für eine Gemeinwohl-Ökonomie fördert Grzega Aktivitäten von Menschen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit sowie einen humanen Umbau der neoliberalen Wirtschafts- und Gesellschaftsideologie engagieren. Da dabei das Internet mit seinen weltumspannenden rein profitorientierten Unternehmen und die von diesen Konzernen beherrschten „sozialen Netze“ eine sehr große Rolle spielt, hat ihn inspiriert, sich mit „Human Connection“ auseinanderzusetzen. Grzega hält es für eines der aktuell wichtigsten Projekte für eine gute Zukunft unserer „Netz-Gesellschaft“.

Interviewpartner von Günter Grzega sind deshalb heute Dennis Hack, Gründer von Human Connection, und Hardy Groeneveld, Bereichsleiter Business Development von Human Connection.

Interview

Günter Grzega: Mein Weg zur Unterstützung von Human Connection entspringt der Überzeugung, dass nicht nur die neoliberale Ideologie in den Banken und Unternehmen der Realwirtschaft sowie in anderen Institutionen durch eine Gemeinwohl-Ökonomie überwunden werden muss, sondern alle gesellschaftlichen Entwicklungen auf den Prüfstand gehören. Im Zusammenhang mit meinen bescheidenen Aktivitäten im Netz bin ich auf HC gestoßen. Dabei erkannte ich schnell – trotz meiner eingeschränkten IT-Kenntnisse -, dass diese Idee eine Revolution im Bereich der Sozialen Medien im Netz sein könnte. Und ohne Einbindung dieser „Netz-Community“ kann meines Erachtens eine dem Gemeinwohl verpflichtete Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung kaum realisiert werden. Was waren denn Deine Haupt-Beweggründe, lieber Dennis, um HC in die Welt zu setzen?

Dennis Hack: Ich war ein Träumer, der bis heute daran glaubt, in einer Welt wach werden zu können, in der die Vernunft, der gesunde Menschenverstand und das Herz im Fokus unserer Gesellschaft stehen. Der Kapitalismus ist leider zu einem Selbstbedienungsladen verkommen, der sich im Turbomodus gerade selbst nach und nach auffrisst. Wer da nicht ins Handeln kommen möchte, hat das System nicht zu genüge verstanden. Außerdem kam ich zu der Erkenntnis, dass der Mensch viel besser ist als sein Ruf und man ihm deswegen auch geeignete Werkzeuge bzw. Plattformen im Internet zur Verfügung stellen sollte, die frei und unabhängig von kommerziellen Interessen sind. Quelloffene Software (Open Source) ist hier besonders interessant, da sie die nötige Transparenz bietet und sich im Sinne des Gemeinwohls unendlich verbreiten und duplizieren lässt.

Ich war durch mein Technikinteresse immer sehr internetaffin und bin der Überzeugung, dass hier die größten Hebel für ein gemeinsames Wirken unserer Gesellschaft liegen. Die globale Vernetzung und die Möglichkeiten der Echtzeitkommunikation bieten hier ein Terrain, das enormes Potential bietet, besonders, wenn man an eine Art Linux für völkerverständigende Netzwerke denkt und die dafür notwendigen Werkzeuge bereitstellt. Das fand ich ab 2011 äußerst spannend, bis ich 2012 die Organisation Human Connection gründete und seither keine sinnvollere Arbeit gefunden habe.

Günter Grzega: Hardy, soviel mir bekannt ist, warst Du beim Start von HC noch nicht dabei. Wann und weshalb bist du zum Team gestoßen?

Hardy Groeneveld: Das stimmt. Wenn man die gesamte Zeit sieht, die es die Human Connection GmbH schon gibt – nämlich seit 2012 – bin ich erst relativ kurz dabei: Im Mai 2018 habe ich begonnen, hauptberuflich bei Human Connection zu arbeiten. Davor habe ich allerdings auch schon ein paar Monate ehrenamtlich als Botschafter bei Human Connection mitgemacht.

Ich hatte Ende Dezember 2016 das Interview von Dennis Hack bei KenFM gesehen und war gleich begeistert von der Idee dieses wirklich sozialen Netzwerks. Ich habe Human Connection dann auch weiter verfolgt und war bei allen Crowdfundings mit dabei, denn ich wollte unbedingt, dass so ein gemeinnütziges soziales Wissens- und Aktionsnetzwerk Realität wird. Durch mein recht gutes Einkommen in dieser Zeit habe ich sowieso viele gute Projekte und Organisationen finanziell unterstützt.

Mit der Zeit wurde mir aber immer klarer, dass ich diesen „Umweg“ nicht länger gehen wollte. Was meine ich damit? Ich arbeitete in einem Job, an dem mein Herz nicht hing, und hatte diesen Deal mit meinem Arbeitgeber „Ich gebe Dir meine Arbeitszeit und Du gibst mir dafür am Monatsende einen Haufen Geld.“ Mit dem Geld konnte ich dann Projekten wie Human Connection helfen. Also wurde die Frage in mir immer lauter: Warum dann nicht gleich die Arbeitszeit für das Gute einsetzen und so seinem Herzen folgen!? Um es kurz zu machen: So bin ich dann zu Human Connection gekommen und bin darüber überglücklich!

Günter Grzega: Da es sicherlich noch mehr „Halbwissende“ wie mich zum Thema „Schaffung eines gemeinnützigen sozialen Wissens- und Aktionsnetzwerks“ gibt, wäre es toll, wenn Du zusammenfassend und verständlich für uns Nicht-Insider Deinen Part bei HC erklären könntest.

Hardy Groeneveld: Gestartet bin ich bei Human Connection als Marketing Manager und habe in dieser Funktion z.B. unsere Videoformate „Was geht ab?!“ und „Von Mensch zu Mensch“ produziert – meine Frau vor der Kamera und ich dahinter plus Schnitt und Ton. Außerdem habe ich die Social Media-Planung mit begleitet.

Aufgrund meiner Erfahrungen im Controlling bin ich auch mit in den Finanz- und Spendenbereich eingestiegen und daneben gab es auch immer wieder Adhoc-Tätigkeiten, je nachdem was gebraucht wurde.

Anfang 2019 habe ich dann die Bereichsleitung des Business Developments übernommen; hört sich spannend an und das ist es in der Tat auch. Wie Dir und wahrscheinlich auch vielen anderen, die uns schon kennen, bekannt ist, erhalten wir von den großen Medien bisher so gut wie gar keine Aufmerksamkeit. Da wir aber aktuell allein Spenden als einzige Einnahmequelle haben, sind wir natürlich auf eine große Reichweite und Bekanntheit angewiesen – denn nur wer uns kennt, kann ja auch für uns spenden. Meine Aufgabe besteht also darin, Wege und Möglichkeiten zu finden, mehr Reichweite und Bekanntheit von Human Connection zu erreichen. Ich gehe dazu zum Beispiel auf andere gemeinnützige Organisationen und Vereine zu, um zu schauen, wo Kooperationsmöglichkeiten liegen. Ich kontaktiere bekannte Persönlichkeiten, die – überzeugt von der wundervollen Idee von Human Connection – als Multiplikatoren fungieren können. Und auch Politiker stehen auf meiner „Akquise“-Liste, denn warum sollte ein gemeinnütziges Projekt wie Human Connection nicht auch seitens der Politik gefördert werden. Darüber hinaus bin ich auf verschiedenen Messen, Kongressen und Events, um Human Connection dort per Vortrag oder einem Stand zu präsentieren. Und schließlich gibt es mittlerweile einige Interviews mit mir, in denen ich die Idee von Human Connection vorstelle.

Nicht vergessen möchte ich an dieser Stelle auch die Uhr des Wandels, die Idee von Dennis, die noch vor Human Connection geboren wurde. Wer die Uhr des Wandels noch nicht kennt, dem empfehle ich einen Blick auf die Website: https://human-connection.org/uhr-des-wandels/. Neben jedem Menschen, der sich auf der Uhr eintragen kann – und jeder, der eine friedliche Welt für sich und seine Kinder möchte, sollte das tun – können Unternehmen auch Partner der Uhr des Wandels werden. Damit setzen sie ein deutliches Zeichen für Frieden und Völkerverständigung und helfen mit, dass Human Connection weiter wachsen kann.

Günter Grzega: Was waren bisher die größten Schwierigkeiten im gesellschaftlichen Bereich, also „Steine in den Weg legen“ durch Rechtsfragen, Anfeindungen von etablierten kommerziellen sozialen Medien, Verdächtigungen, dass es doch wieder nur um Profit geht, Eifersüchteleien von anderen Plattformen?

Dennis Hack: Außer, dass wir bisher nicht von kommerziellen Medien direkt angefeindet wurden, war von dem oben erwähnten alles und reichlich dabei. Das ist aber völlig normal, wenn man den Status Quo in Frage stellt und sollte einen nicht abhalten, denn sonst hätte ich es ja auch gar nicht erst anfangen dürfen. Man muss sich allerdings immer bewusst sein, wo man mit seiner Arbeit anklopft und mit wem man es zu tun hat.

Die größte Gefahr jedoch kommt immer von innen heraus. Auf dem Weg zu Human Connection und der Frage, wie wir morgen im Frieden aufwachen, steht man angesichts Human Connection einer Prüfung gegenüber, die viele nicht verstehen oder erst, nachdem sie von ihr überfahren worden sind.

Wie viele propagieren den Frieden, die Gerechtigkeit und die Werte, manche schreien es gar heraus; aber wie viele von Ihnen leben es wahrhaftig mit ihrem Herzen, wenn sie vom Leben enttäuscht werden und vielleicht sogar noch in einer Täter-Opfer-Dynamik feststecken, dem schwere Traumata vorausgegangen sind?

Auf die Frage, wie ein wirklich soziales Netzwerk aussieht, kommt man nicht umhin, sich der Wahrhaftigkeit, der Barmherzigkeit und der Toleranz zu stellen, wenn der Traum von Human Connection gelingen soll oder man scheitert selbst.

Somit ist die größte Schwierigkeit vielleicht, in den Weg zu Vertrauen und auch seinen Glauben dabei nicht zu verlieren. Außerdem ist es ein wenig, wie in den Filmen von Monty Python: Bei die Ritter der Kokosnuss gibt es eine Szene, in der ein Ritter mit einer aufgebrachten Meute darüber spekuliert, ob eine Frau mit aufgesetzter Pappnase nun eine Hexe ist oder nicht. Es endet damit, dass die Menschen schreien: „Sie ist eine Hexe, verbrennt sie!“ Eigentlich ist das ja eine lustige Szene, jedoch könnte sie der Realität oftmals nicht näher sein.

Günter Grzega: Was waren bisher die größten technischen Schwierigkeiten – bitte wieder sprachlich so formuliert, dass auch Nicht-IT-Freaks eventuell folgen können?

Dennis Hack: Es gibt nicht viele Software-Entwickler, die schon mal ein soziales Netzwerk programmiert haben, dass für Millionen-Nutzer skalierbar sein soll und besonders für den gemeinnützigen Bereich eine Plattform bietet. Um überhaupt die Anforderungen erfüllen zu können bedarf es der Einarbeitung in komplexe Systeme, sowie der Beherrschung der modernen Technologien, die wir bei Human Connection verwenden.

Trotzdem scheint es in den Kommentarspalten nur so von IT-Spezialisten zu wimmeln, die es dem Anschein nach besser wissen und sich deshalb viele fragen, warum das Netzwerk nicht schon lange fertig ist, denn das kann doch alles nicht so schwer sein.

Grundsätzlich besteht die Arbeit bei Human Connection aus viel Recherche, Tests, Forschung und Entwicklung. Das sind alles Investitionen mit hohem Ausfallrisiko, weil man nicht weiß, ob man immer gleich zum gewünschten Ergebnis kommt. Es beruht also vor allem auch auf Erfahrungswerten – Try & Error – wie man so schön sagt und gleicht ein bisschen dem Raketenbau.

Gleichzeitig muss sich ein Team auch einarbeiten und sich in einer Struktur wiederfinden, in der man effizient mit Menschen aus aller Welt zusammenarbeiten kann. Die Infrastruktur hierfür muss jedoch auch erst mal geschaffen werden, natürlich unter Berücksichtigung aller Gesetze.
Das alles kostet in guter Qualität viel Geld, aber bezahlen möchte man für seinen Social Media-Account kaum; das ist man ja auch sonst nicht gewohnt, aber bei einem gemeinnützigen, von der Zivilgesellschaft, getragenem Netzwerk, unabdingbar.

Was technische Schwierigkeiten betrifft: Auf die stößt man eigentlich die ganze Zeit. Das ist aber in Softwareunternehmen an der Tagesordnung.

Günter Grzega: Und die in einer Marktwirtschaft unvermeidliche Frage: Wie wurden bisher die finanziellen Anforderungen gemeistert?

Dennis Hack: Was gemeistert wurde ist, dass man mit den Mitteln, die man hatte, immer ein ganz stattliches Ergebnis vorzeigen konnte, auch, wenn es für die Öffentlichkeit nicht den Erwartungen entsprach, weil das Produkt nicht fertiggestellt war. Die wirklichen finanziellen Anforderungen wurden bisher nie voll erfüllt, wie es für das Projekt nötig gewesen wäre, um auf Flughöhe zu kommen und auch zu bleiben. Letzten Endes waren es nun drei Jahre durchgehend Kampagne über alle verfügbaren Kanäle. Sommer 2017 schafften wir circa 130.000 EUR, im Frühjahr 2018 auf Indiegogo circa 20.000 EUR und mit der laufenden Kampagne versuchen wir möglichst viele monatliche Spender zu begeistern, sich langfristig an Human Connection zu engagieren.

Den überwiegenden Teil der Finanzierung habe ich selbst aufgebracht, allerdings unterstützen schon heute circa 2000 Menschen Human Connection mit etwas mehr als 20.000 EUR monatlich – Schritt für Schritt zum vollwertigen Produkt.

Günter Grzega: Und nun die ebenso unvermeidliche Frage eines ehemaligen Bankvorstands: Wie sieht euer Plan für die dauerhafte Finanzierung von HC aus?

Dennis Hack: Bei Human Connection handelt es sich nicht um ein gewöhnliches Softwareprodukt, welches wir kaufen oder bei welchem wir uns einfach registrieren können, ohne selbst Mitverantwortung zu tragen.

Als gemeinnützige Organisation finanzieren wir uns durch Spenden. Momentan sind es monatlichen Spenden, sowie viele Einzelspenden und seit Ende Oktober gibt es auch das Uhr des Wandels-Partnerprogramm, bei dem auch kommerzielle Unternehmen mitmachen können, indem sie die völkerverständigende Idee von Human Connection promoten und jeder Bäcker, jeder Friseur, jede Bar, Restaurant usw. die Uhr des Wandels in Szene setzen kann.

Günter Grzega: Wenn HC voll umgesetzt ist, welche Profit orientierten „Kommerziellen Daten-Nutzer und Verkäufer“ im Netz werden für HC-Nutzer grundsätzlich überflüssig?

Dennis Hack: Sind die kommerziellen Social Media Plattformen nicht schon heute grundsätzlich überflüssig oder am Ende gar kontraproduktiv für die Gesellschaft?

Günter Grzega: Wenn dann einige am Profit orientierte „Soziale Medien“ HC als Gefahr für ihr Geschäftsmodell betrachten, muss man auch mit dem Versuch der Zerstörung von HC rechnen. Habt ihr hier einen Plan, um eventuelle Angriffe entsprechend zu meistern?

Dennis Hack: Human Connection ist als gemeinnützig anerkannt und wir erfüllen alles, was dazu nötig ist und spielen innerhalb den Regeln. Sollte es jedoch trotzdem zu einer Verwerfung der Human Connection gemeinnützige GmbH kommen, kann das Netzwerk ja, wie auch bereits heute schon, von jedem selbst installiert, betrieben und auf der Open Source Plattform Github weiterentwickelt werden.

Der freie Human Connection-Code (https://github.com/Human-Connection/) ermöglicht es, zukünftig jeder Organisation oder Bewegung nicht nur ein eigenes Netzwerk auf Basis des Codes von Human Connection zu hosten, sondern auch alle für die Öffentlichkeit bestimmten Inhalte zu übernehmen und sich mit Human Connection selbst oder anderen Ablegern innerhalb des sogenannten Fediverse wiederum zu verbinden. Die dafür erforderlichen Schnittstellen sind bereits in Planung.

Dezentralisierung durch Duplizierung, das macht voneinander unabhängig und bietet größtmögliche Sicherheit auf allen Ebenen und für alle Beteiligten.

Günter Grzega: Es gibt ja inzwischen doch einige Internet-Portale, die sich wie HC für eine gelingende Zukunft der Gesellschaft, also eine Überwindung der zerstörerischen neoliberalen Ideologie, einsetzen. Gibt es hier bereits Kooperationen und welche Wünsche habt ihr an diese „Mitstreiter“ im Netz?

Dennis Hack: An die Mitstreiter habe ich weniger Wünsche als an die Menschen generell, sich stärker in allen non-profit Bereichen zu engagieren. Die meisten warten darauf, dass irgendjemand kommt und sie rettet und viele vergessen dabei, dass ein wirklicher Wandel nur durch jeden einzelnen selbst kommen kann. Viele haben die Erwartungshaltung eines Kunden, was sich fatal auf gemeinnützige Projekte auswirkt und sie deshalb oftmals auch scheitern.

Günter Grzega: Was ist aktuell euer größter Wunsch an alle an HC interessierten BürgerInnen, um diese wunderbare Projekt zum Erfolg zu verhelfen?

Dennis Hack: Uns mit einer regelmäßigen Spende zu unterstützen, dann ist alles andere planbar und nicht nur vage umsetzbar. Auf vielen Schultern trägt es sich leichter.

Alle weiteren Infos zu Human Connection gibt es auf  human-connection.org

Über die Interviewpartner:

Dennis Hack

– 40 Jahre alt, seit 12 Jahren verheiratet, 1 Tochter mit 3 Jahren.
– Unternehmerisch tätig im Familienunternehmen Eurotramp Trampoline Kurt Hack GmbH von 2000 – heute, seit 2008 Geschäftsführer.
– Gründer und Geschäftsführer der Human Connection gemeinnützige GmbH 2012 – heute

 

Hardy Groeneveld

– 47 Jahre alt, verheiratet und 1+3 Kinder plus Hund
– nach dem Abitur Grundwehrdienst in Memmingen (Allgäu)
– dann BWL-Studium in Wuppertal und Münster; Abschluss Diplom-Kaufmann
– danach verschiedene Jobs (Controlling, Einkauf, Produktmanagement, Consultant, Business Development, Vertrieb) in der freien Wirtschaft; alles dabei von großen Konzernen bis kleine Familienunternehmen sowie Selbständigkeit
– seit Mai 2018 bei Human Connection, zuerst als Marketing Manager und seit 2019 als Bereichsleiter Business Development

Über den Autor:

Günter Grzega ist Dipl. Bankbetriebswirt, Dipl. Verwaltungsbetriebswirt, Vorsitzender des Nachhaltigkeitsbeirats der Sparda-Bank München eG, Finanzmarkt-Experte und Botschafter der Gemeinwohl-Ökonomie (www.ecogood.org). Er ist zudem emeritierter Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank München eG (www.sparda-m.de), der größten Genossenschaftsbank Bayerns (Bilanzsumme 8 Milliarden Euro) und der ersten Bank in Deutschland mit einer auditierten Gemeinwohl-Bilanz. Von 2010 bis 2015 war er Vorstandsvorsitzender des „Senatsinstituts für gemeinwohlorientierte Politik“ (IGP). Zusammen mit Gunther Moll und Sarah Benecke hat er das Buch „Die Vorstufe zum Paradies für uns alle – Warum wir sie erreichen können und wie sie finanzierbar wäre“ (Papeto-Verlag, 2018) geschrieben.

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