Anlässlich der Ankunft des Peace Boat in Barcelona am 5. November, trafen sich verschiedene Organisationen der Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) zu einer Veranstaltung, die zahlreiche Friedensinitiativen und -vorhaben zusammenbrachte.
Das Peace Boat, ein japanisches Schiff für den Frieden, ist ein aktiver Teil der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN – International Campaign to Abolish Nuclear Weapons). Mit dem Ziel, ein Bewusstsein für Frieden zu schaffen, fährt es um die Welt, fördert Menschenrechte und Umweltschutz und macht auf die Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki aufmerksam.
Die Kampagne besteht aus einer Koalition internationaler, zivilgesellschaftlicher Nichtregierungsorganisationen, die sich weltweit für die Einhaltung und vollständige Umsetzung des Atomwaffenverbotsvertrages einsetzen.
Bilder von René Gómez
Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Dokumentarfilm “Der Anfang vom Ende der Atomwaffen” gezeigt. Unter der Regie von Álvaro Orús und produziert von Tony Robinson von Pressenza erzählt die Dokumentation die Geschichte der Atomwaffen und ihrer Folgen. Ziel ist es, auf die Notwendigkeit der gänzlichen Abschaffung von Atomwaffen hinzuweisen.
Der Dokumentarfilm befürwortet die Unterzeichnung und Ratifizierung des Atomwaffenverbotsvertrages und fordert die Bevölkerung auf, sich der Gefahr, in der sie lebt, bewusst zu werden und eine Bürgerbewegung für einen weltweiten Paradigmenwechsel ohne Atomwaffen zu gründen.
Vor der Filmvorführung hieß die Schifffahrtsdirektorin, Maria Yosida, die Gäste willkommen und erklärte die Ziele des Peace Boat und der ICAN Kampagne.
Die Hibakusha (Überlebende der Atomwaffenexplosionen), Noriko Sakashita, trug zu Anfang ein Gedicht „Das Leben an diesem Morgen“ vor. Sie wurde von Miguel Lopez auf dem Cello begleitet, der “Cant dels Ocells” von Pau Casals spielte, was das Publikum emotional einstimmte.
Auf die Dokumentation folgten Präsentationen von:
- David Llistar, Leiter des Referats für globale Gerechtigkeit und internationale Zusammenarbeit der Stadt Barcelona, in Vertretung der Bürgermeisterin, Ada Colau.
- Tica Font, vom „Centre Delàs d’Estudis per la Pau“ (Studienzentrum für Frieden).
- Carmen Sunyé, Vize-Präsidentin von Fundipau (Stiftung für den Frieden).
- Alessandro Capuzzo, Vertreter von Welt ohne Kriege im Schiff „Bamboo“ (das Schiff ist Teil des 2. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit, das mit der Kampagne “Mittelmeer, Meer des Friedens und frei von Atomwaffen” auf dem Mittelmeer unterwegs ist).
- Rafael de la Rubia, Koordinator des 2. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit und Gründer von „Welt ohne Kriege und Gewalt.
- Federico Mayor Zaragoza, Präsident der Stiftung „Culture of Peace“ (Friedenskultur) und früherer Generaldirektor der UNESCO (per Video).
Anwesend war auch Pedro Arrojo, ehemaliger Abgeordneter von Podemos, der als einer der Protagonisten in der Dokumentation auftritt.
Josep Mayoral, Bürgermeister von Granollers und Vize-Präsident der „Mayors for Peace“ (Bürgermeister für Frieden) in Spanien, ließ seine Abwesenheit entschuldigen.
Bilder von Antonio Meda und Javier Belda
Am Ende der Veranstaltung wurden aktuelle Informationen über den 2. weltweiten Marsch für Frieden und Gewaltfreiheit bekannt gegeben. Dieser begann am 2. Oktober, führte bereits durch einige Länder Afrikas und ist nun unterwegs nach Amerika. Der Marsch wird sich anschließend nach Asien und Europa bewegen, wo er am 8. März 2020 zu Ende geht.
Die Übersetzung aus dem Spanischen wurde von Laura Schlaphorst aus dem ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!