…unter diesem Motto versammelten sich erneut am Berliner Mauerpark Chilenen/innen und diejenigen, die ihren Kampf unterstützen, um ihre Parolen an die Reste der 1989 gefallenen Berliner Mauer zu schreiben.
Die Aktion war dem vor einem Jahr brutal ermordeten, dem Volksstamm der indigenen Mapuche angehörenden, vierundzwanzigjährigen Arbeiter Camilo Catrillanca gewidmet. Er war zusammen mit einem 15-jährigen Begleiter auf dem Weg von der Feldarbeit auf seinem Traktor unterwegs, als er erschossen wurde. Dem ballistischen Gutachten zufolge drang die Kugel von hinten in seinen Kopf ein und stammte aus der Waffe des Polizisten Carlos Alarcón. Alarcón war zum Zeitpunkt des Mordes Mitglied des sogenannten „Comando Jungla“ (Dschungelkommando), einer Sondereinheit der chilenischen Polizei, deren Mitglieder in einer Kooperation mit kolumbianischen Behörden in der Bekämpfung von Guerillagruppen ausgebildet wurden.
Der 15-Jährige, der Catrillanca auf dessen Traktor begleitete, wurde von den Polizisten festgenommen und körperlich misshandelt, überlebte den Zwischenfall jedoch. Camilo Catrillanca verstarb wenige Stunden nach dem Kopfschuss an dessen Folgen.
Bei regnerischem, kaltem Wetter war es eine stattliche Anzahl von Teilnehmern und ihre Parolen sowie Diskussionen über eine Strategie zur Überwindung der Krise und zur Verbesserung der Lage in Chile sorgte für einen angeregten und interessanten Meinungsaustausch und entsprechende Wärme. Verschiedene Solidaritätsveranstaltungen und Netzwerke wurden diskutiert. Im Haus der Kulturen Lateinamerikas Am Sudhaus 2 in 12053 Berlin wird am 22 November um 20.30 Uhr eine Musikveranstaltung mit dem Titel „Lied gegen den Faschismus“ stattfinden und man plant auch größere Events.
Hoffen wir, dass die neueren Entwicklungen in Chile die Situation in der Zukunft verbessern werden.
Magaly Navarrete & Reiner Helmuth