‚Mehr als eine Million Demonstranten zwängten sich durch die Straßen der Londoner Innenstadt, um für ein zweites EU Referendum zu kämpfen, nachdem Boris Johnson laut Organisatoren eine weitere heftige Niederlage einstecken musste. Luftaufnahmen zeigen, außergewöhnliche Szenen als erstaunliche Menschenmengen über die Park Lane bis hin zum Parliament Square in Westminster marschierten, inmitten dieses historischen Showdowns im House of Commons.‘ (The Mirror)
‚Hunderttausende nehmen an der ‚Peoples Vote‘ Demonstration in London teil – in Bildern: Aktivisten fordern ein zweites Brexit Referendum, indem sie an der Veranstaltung „Together for the Final Say“ teilnehmen.‘ (The Guardian)
Premierminister Boris Johnson verlor am 19. September erneut bei der Abstimmung im Parlament, als sich die Abgeordneten weigerten, seinen neuen Brexit Deal zu unterstützen. Der Deal sei viel zu kurzfristig vorgelegt worden, um ihn überhaupt zu lesen und zu entscheiden, ob dieser die Probleme des Chaos der letzten drei Jahre beseitigen könne.
Der Hauptunterschied scheint darin zu liegen, dass die bisherigen Vorschläge eine harte Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland erschaffen sollten, indem es das Karfreitagsabkommen zerstört, welches nach Jahrzehnten sektirischer Gewalt Frieden in Irland schuf. Der aktuell Deal hingegen verlegt die Grenze zwischen Großbritannien und der EU auf das Irische Meer und lässt Nordirland de facto in der EU-Zollunion, was für die DUP und andere loyalistische Fraktionen inakzeptable ist.
Da er gesetzlich dazu verpflichtet ist, beantraget der Premierminister eine weitere Verlängerung bei der EU in einer Art Wutanfall: er unterschrieb diesen nicht und fügte einen weiteren Brief bei, indem er erklärte wieso er dies nicht wollte.
Drei Jahre nach dem Brexit Referendum sind eine Menge Informationen zugänglich, welche zu der Zeit der Abstimmung die verheerenden Effekte auf die britische Wirtschaft nicht offenkundig darlegten – Sicherheitsstandards etc. sowie die Lügen, die der Bevölkerung erzählt wurden.
Diejenigen die fordern, dass alle Vorschläge inklusive eines neuen Referendums in die Hände des Volkes gelegt werden, vertreten einen klaren Standpunkt. Die Massen auf der Straße sprechen für sich, aber die Zeit ist knapp.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Diana Dragu aus dem ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!