Am 2. Oktober 2019 startete der 2. Weltmarsch für Frieden und Gewaltfreiheit auf Km. 0 in Madrid. Der Marsch wird die Erde umkreisen, um schließlich am 8. März 2020 wieder am gleichen Ort zu enden.
Nach Rafael de la Rubias Einführungsworten, die er an der emblematischen Puerta del Sol in Madrid hielt, dem Ort, an dem die 15M-Bewegung begann, versammelten sich die Teilnehmer am Theater „Bellas Artes“ (Zentrum der Schönen Künste), wo die Route des Marsches sowie seine zentralen Themen und Vorläufer erläutert wurden.
Video von Álvaro Orús
Folgendes sind die Worte von Rafael de la Rubia, dem Koordinator dieses 2. Weltmarsches, die er während dem Einführungsakt vortrug:
“Vor zehn Jahren, am 2. Oktober, dem Internationalen Tag der Gewaltlosigkeit, traf ich mich mit Freunden aus verschiedenen Teilen der Welt in Wellington (Neuseeland), um den ersten Weltmarsch zu starten, welcher drei Monate später am Fuße des Aconcagua Berges in den Anden endete.
Entgegen aller Erwartungen führte dieser Marsch über fünf Kontinente und wurde von tausenden von Organisationen, Institutionen und von hunderttausenden anonymen Menschen unterstützt. Es war in diesem Moment als uns klar wurde, dass viele der verbreiteten Menschenbilder Lügen waren. Jene Menschenbilder, die über das Gute, das Schlechte, die Unterschiede in Hautfarbe, Sprache, Kleidung oder Religion sprechen.
Wir realisierten, dass alle geschaffenen Lügen ein Interesse daran hatten, Angst zu erzeugen, zu teilen und zu manipulieren. Wir haben festgestellt, dass die Menschen nicht so sind und auch nicht danach streben, so zu sein. Die Mehrheit träumte davon, ein menschenwürdiges Leben zu führen und das Beste für ihre Lieben und die Gemeinschaft tun zu können.
Und so gedenken wir heute hier, an der Puerta del Sol, einigen der Väter der Gewaltlosigkeit: Mahatma Gandhi, Luther King, Mandela und Silo, dem weisen Mann der Anden.
Wir erinnern uns auch daran, dass dieser Ort hier die letzte gewaltfreie Bewegung hervorgebracht hat, die in diesem Land entstanden ist, die 15M.
Wie damals in Wellington, beginnt heute in Madrid eine kleine Gruppe von Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen eine neue Herausforderung, die darauf abzielt, den zweiten Weltmarsch in Gang zu setzen.
Somit feiern wir heute, mit zahlreichen Städten aus den fünf Kontinenten, den Beginn des 2. Weltmarsches.
Es muss betont werden, dass dies nicht nur eine periphere Reise auf der Oberfläche der Erde ist. Zu diesem Spaziergang entlang von Straßen, Orten und Ländern. . . . kann man eine innere Reise hinzufügen, welche durch die Tiefen unserer Existenz geht, und versuchen, das, was wir denken, mit dem, was wir fühlen und was wir tun, in Einklang zu bringen, um kohärenter zu sein, mehr Bedeutung in unserem Leben zu gewinnen und innere Gewalt zu beseitigen.
Dann, liebe Freunde, werden wir immer nach Westen reisen und dem Sonnenstern folgen, bis wir an diesen gleichen Ort zurückkehren, nachdem wir die Erde umrundet haben. Hier werden wir uns am 8. März 2020 wiedertreffen, um uns austauschen und zu feiern. Ich danke Euch.”
Die Übersetzung aus dem Spanischen wurde von Valerie Schwane Torres aus dem ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!