Unter dem Motto Leben und Lieben ohne Bevormundung werden am Samstag, den 21. September, tausende Menschen in Berlin für sexuelle Selbstbestimmung auf die Straße gehen. Unterstützt werden sie dabei von der zu Unrecht verurteilten Berliner Frauenärztin Dr. Bettina Gaber und der Musikerin Dota – die Kleingeldprinzessin.
“Menschenrechte sind erst dann umgesetzt, wenn Menschen weltweit selbst über ihre Sexualität und Familienplanung entscheiden können. Wir fordern die endgültige Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland. Die Strafrechtsparagrafen 219a und 218 sind zu streichen. Zugleich müssen flächendeckende, pluralistische Beratungsstellen, die unabhängig bei Fragen um Sexualität, Familienplanung und Schwangerschaft unterstützen, erhalten und ausgebaut werden”, fasst Ines Scheibe, selbst in der Konfliktberatung für Schwangere und Familien tätig, die wesentlichen Forderungen des Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung als Sprecherin zusammen.
Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht! Die Mitgliedsorganisationen des Bündnisses setzen mit ihrer Demonstration ein sichtbares Zeichen für sexuelle und körperliche Selbstbestimmung, für individuelle Lebensentwürfe, für geschlechtliche Vielfalt und für ein offenes und buntes Berlin. Die Demonstration am 21. September beginnt um 12 Uhr am Washington Platz (Ecke Ella-Trebe-Straße) mit der Auftaktkundgebung.
Die reproduktiven Rechte und vielfältigen individuellen Lebensweisen sind aktuell stark umstritten und gesellschaftlich umkämpft. Die Bewegung gegen die freie und selbstbestimmte Entscheidung bei gesundheitlichen, sexuellen und familienplanerischen Fragen (Anti-Choice-Bewegung) profitiert dabei vom weltweiten Rechtsruck und ist bis in die rechtspopulistischen und rechtsextremen Strukturen hinein eng vernetzt.
Der Aktionstag in Berlin ist der Startschuss für eine bundesweite Aktionswoche, die am 28. September mit Veranstaltungen in über 30 deutschen Städten unter dem Motto “Schwangerschaftsabbruch raus aus dem Strafgesetzbuch!” ihren Höhepunkt finden wird. Alle Infos hierzu: https://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/12258/aufruf-aktionswoche-2019/
In Deutschland ist es Ärzt*innen nach wie vor verboten, über Schwangerschaftsabbrüche zu informieren. Die sogenannte Reform des Strafrechtsparagrafen 219a ist nicht mehr als eine kosmetische Korrektur des Bestehenden. Es fehlt bundesweit an umfassenden Angeboten von Ärzt*innen und Kliniken. In den Parlamenten versuchen die rechtspopulistische AfD und Teile der christlich-konservativen CDU/CSU das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung einzuschränken.
Weitere Informationen über Route, Programm sowie Aufruf zum Aktionstag:
https://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/10603/aufruf-aktionstag-2019/
https://www.facebook.com/events/724666201230825/