Bis 2030 sollen laut dem Bericht des Thinktanks bis zu 40 Prozent der indischen Bevölkerung keinen Zugang zu Trinkwasser haben. Allerdings liegt das nicht ausschließlich an geringerem Niederschlag während der Monsunzeit oder längeren Dürreperioden.
Ein Teil des Problems ist auch hausgemacht. Nach der Volkszählung von 1951 lebten damals 361 Millionen Menschen in Indien, 60 Jahre später (2011) waren es bereits 1,2 Milliarden. Zwar hat sich das Bevölkerungswachstum verlangsamt (1,37 Milliarden im Jahr 2019), dennoch soll Indien bis 2050 mit 1,5 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land der Welt werden.
Rund 70 Prozent der indischen Bevölkerung leben auch heute noch von der Landwirtschaft. Für die Bewässerung ihrer Felder benötigen sie natürlich extrem viel Wasser, das zu 60 Prozent vom südwestlichen Monsunregen bezogen wird, der wiederum für 75 Prozent des jährlichen Regenwassers verantwortlich ist. Fällt dieser Regen geringer aus, fehlt das Wasser natürlich überall. Um dennoch ihre Felder bewässern zu können, zapfen die Bauern das Grundwasser an und entziehen damit den Menschen den natürlichen Wasserspeicher. Zusammen mit der bereits großen und weiterhin steigenden Bevölkerungszahl verschärft die Landwirtschaft das Problem des Wassermangels.
Der ehemalige Direktor der Nationalen Wasserakademie, Professor Manohar Khushalani, plädiert nebst den von der Regierung verfolgten Projekten von kostspieligen Entsalzungsanlagen an den Küsten für eine bessere Speicherung des Regenwassers.
Es ist eine kollektive Verantwortung der Regierung und der Menschen des Landes, Wasser zu sparen und zur Steigerung des Grundwasserpegels beizutragen.
Außerdem rät Professor Khushalani dazu, insbesondere in den von Dürre betroffenen Gebieten auf den Anbau von Zuckerrohr zu verzichten, da bis zur Ernte sehr viel Wasser verbraucht wird. Indien ist der viertgrößte Zuckerexporteur der Welt.