Fast 40.000 Menschen haben vorgestern in hundert deutschen Städten – darunter Berlin, München, Bonn, Köln, Duisburg, Frankfurt, Hannover, Bremen und Hamburg – demonstriert, um ihre Solidarität mit Carola Rackete und den für die Rettung von Menschenleben auf See kriminalisierten NGOs zum Ausdruck zu bringen sowie „eine klare Botschaft an die Bundesregierung zu senden: Deutschland muss alle willkommen heißen, die im Mittelmeer gerettet wurden!“. So ist es auf der Facebook-Seite von Seebrücke zu lesen, der NGO, die an der Spitze eines umfangreichen Verbandsnetzes steht, zu dem unter anderem auch Médecins sans Frontières, Pro Asyl, Attac, Borderline Europe und Sea Watch gehören.
„Es kann nicht sein, dass Rettungsschiffe jedes Mal den Notstand ausrufen müssen, bevor sie in einen sicheren Hafen bekommen. Menschenleben sind keine Verhandlungsmasse!“ heißt es weiter auf der Facebook-Seite von Seebrücke. „Nachdem sich Außenminister Heiko Maas ausdrücklich mit der Seenotrettung solidarisiert hat und sogar Horst Seehofer an Salvini appelliert die italienischen Häfen zu öffnen, dürfen diese Aussagen kein Lippenbekenntnis bleiben!“. Ein deutlicher Hinweis auf den Boykott des Angebots von mehr als 60 deutschen Städten durch die Bundesregierung, die sich bereit erklärt haben, sowohl die von der Alex von Mediterranea, als auch der Alan Kurdi von Sea Eye geretteten Schiffbrüchigen aufzunehmen. Das gleiche Angebot war auch für die Flüchtlinge gemacht worden, die von der Sea Watch gerettet wurden, aber auch in diesem Fall hatte es die Schließung des Hafens durch die Regierung verhindert.
Im Folgenden einige Bilder von der Facebook-Seite von Seebrücke:
Übersetzung aus dem Italienischen von Pressenza München