Heute am 8. März waren so viele Menschen bei der Demonstration anlässlich des Internationalen Frauentags in Santiago de Chile, dass es teilweise unmöglich war, sich vorwärts zu bewegen. Mehr als eine Stunde lang stand der Marsch quasi still, man feierte und tanzte und ständig kamen noch weitere Frauen jeden Alters und verschiedenster sozialer Herkunft dazu, alle mit der gleichen Motivation und vereint im rebellischen Geiste. Medien und Polizei gaben die offizielle Zahl von mindestens 150.000 Menschen an, wobei diese Angaben aber immer unter der tatsächlichen Mobilisierung liegen. Aktivisten hingegen schätzten, dass es 250.000 Menschen waren, die alle mit überwältigender Begeisterung teilnahmen. Auf jeden Fall forderten etwa 5% der Bevölkerung der Stadt Santiago einen Kulturwandel, ein Ende der patriarchalischen Gewalt sowie gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle. Sie sind sich des „Machismo“ (lt. Duden „übersteigertes Gefühl männlicher Überlegenheit“) bewusst geworden, sie haben gelernt, ihn zu erkennen, ihn zu entlarven und zu verurteilen. Es ist nicht mehr möglich, zu frauenfeindlichen Praktiken zurückzukehren. Diese Kraft des Wandels setzt sich entschieden durch.
In der Fotoreportage zeigen wir Bilder von verschiedenen Fotografen von Pressenza sowie aus den sozialen Netzwerken:
Übersetzung aus dem Spanischen von Evelyn Rottengatter