Der japanische Premierminister Shinzō Abe sagte am Freitag, dass er auf einem Gipfel in Russland Ende dieses Monats einen Friedensvertrag für den Zweiten Weltkrieg mit Russland anstrebt. Eine Einigung wird seit Jahrzehnten durch einen Territorialstreit blockiert.
Abe hat signalisiert, dass er ein solches Abkommen schließen will. Er wird auf seinem nunmehr 25. Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammenkommen, um die Meinungsverschiedenheiten über eine Inselgruppe beizulegen. Die Kurileninseln wurden von sowjetischen Truppen in den letzten Tagen des Krieges besetzt und der Sowjetunion zugesprochen.
„Ich werde Russland noch in diesem Monat besuchen und beabsichtige, die Gespräche über einen Friedensvertrag voranzutreiben“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Ise, Japan. Es gebe seit mehr als 70 Jahren „absolut keinen Fortschritt“ in dieser Frage, sagte er. Abe sagte, dass es zwar keine Garantien für ein Abkommen gäbe, die beiden Nationen aber in den letzten zwei Jahren sowohl in Fragen der Inseln als auch wirtschaftlich „wie nie zuvor“ zusammengearbeitet hätten.
Putin überraschte Abe im September, als er – gemeinsam mit dem japanischen Premier auf einer Bühne – während einer Konferenz in Wladiwostok vorschlug, bis zum Jahresende „ohne Vorbedingungen“ einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. Abe lehnte diesen Vorschlag später ab und wiederholte Japans Haltung, dass zuerst die Frage der Souveränität gelöst werden müsse.
Er sagte gegenüber Journalisten, dass sie sich nach dem erneuten Zusammentreffen beider im November in Singapur darauf geeinigt hätten, die Verhandlungen auf der Grundlage einer gemeinsamen Erklärung von 1956 zu beschleunigen, in der Moskau sich bereit erklärte, die beiden kleineren Inseln der Inselkette im Falle des Zustandekommens eines Friedensvertrags Japan zu übergeben.