Bunt, grell und originell statt objektive Berichterstattung, weltnetz.tv im Interview mit Michael Meyen über die Krise der Massenmedien, die Auswirkungen auf die Gesellschaft und mögliche Wege aus der Medienkrise.
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Medien und damit auch unsere Gesellschaft von Grund auf verändert. Auslöser dafür sind nach Michael Meyen* drei Medienrevolutionen – Privatfernsehen, Internet und Social Media. Durch die ständige Jagt nach Klicks, Likes und Quote entstand eine regelrechte Boulevarisierung der Massenmedien und der Imperativ der Aufmerksamkeit beherrscht die Berichterstattung. Im Ergebnis hat der Journalismus, die sogenannte 4. Gewalt, seine eigentliche Aufgabe aus den Augen verloren: Öffentlichkeit herstellen, die Mächtigen kritisieren, die Mächtigen kontrollieren, uns alle informieren. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Medien hat dadurch massiv gelitten. Doch die momentane Medienrealität ist kein Naturgesetz, sondern sie ist von Menschenhand gemacht und es gibt Auswege aus der Krise.
* Dr. Michael Meyen hat als Journalist begonnen: in der Regionalpresse (Leipziger Volkszeitung) und im Radio (MRD Info). Seit 2002 Lehrt er als Professor an die LMU München, bildet dort Journalisten, PR und Werbeprofis aus und schreibt über das, was uns alle am meisten angehen sollte: die Welt der Massenmedien.