Einen Tag vor Bekanntgabe des nächsten Friedensnobelpreises bedankten sich die noch aktuellen Preisträger der Anti-Atomwaffen-Kampagne ICAN heute mit einer symbolischen Aktion bei Nicaragua, Venezuela, Mexiko, Österreich und Neuseeland. Diese Länder gehören zu den insgesamt 19 Staaten weltweit, die den UN-Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen bereits unterzeichnet und ratifiziert haben. Die ICAN-Aktivisten radelten zu den Berliner Botschaften und übergaben kleine Geschenke. Mit dabei war am Ende auch die europäische Kopie der Friedensnobelpreis-Medaille.
Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) erhielt den Friedensnobelpreis im Vorjahr vor allem für die Anstrengungen um das UN-Atomwaffenverbot. „Aufgrund des Friedensnobelpreises hat dieses Abkommen endlich die öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, die es verdient und benötigt“, erklärt Xanthe Hall aus dem Vorstand von ICAN Deutschland.
„Die Zustimmung in Politik und Gesellschaft steigt. Inzwischen haben mehr als 250 deutsche Abgeordnete aus Europaparlament, Bundestag und Landtagen eine Erklärung für das Atomwaffenverbot unterschrieben. Dadurch steigt der Druck auf Bundesregierung, das UN-Atomwaffenverbot nicht länger zu boykottieren und die US-Atomwaffen aus Büchel abziehen zu lassen.“
Der UN-Verbotsvertrag wurde mittlerweile von 69 Staaten unterschrieben und von 19 ratifiziert. Er verbietet nicht nur den Einsatz, sondern beispielsweise auch Besitz, Stationierung und Drohung mit Atomwaffen.