Doro Schreier, Gründerin der Internetplattform Netzfrauen, schreibt hier u. a. über ihre eigenen Erfahrungen als Frau in der Medienbranche.
Die Gleichstellung der Geschlechter ist auch ein Barometer für den Zustand von Gesellschaften. Was glauben Sie, wie sieht dann der Zustand unserer Gesellschaft aus? Wir leben bekanntlich im 21. Jahrhundert und noch immer dominieren gerade auch in der Medienwelt die Themen der Männer und die Medien werden von Männern gemacht. Ok, die Frau von heute kann sich auf verschiedenen Kanälen Kochshows anschauen. Doch haben Sie schon bemerkt, dass es weitgehend Männer sind, die kochen? Schauen Sie sich die Ratgebersendungen an. Es gibt vielleicht hin und wieder eine Quotenfrau, auch in den Talkshows, aber das war es auch. Es gibt bereits Studien, die besagen, dass die Ungleichheit von Frauen in der Arbeitswelt auch durch negative Darstellung in den Medien hervorgerufen wurde und wird. Nicht verwunderlich, denn wenn Medien von Männern gemacht werden, bedeutet das auch, dass sie in allen Bereichen dafür sorgen, dass sie die Platzhirsche bleiben. Alles was digitalisiert wird und automatisiert werden kann, wird auch digitalisiert und automatisiert, nur eben die Frauen, die werden weiterhin auf der Strecke bleiben. Es geht hier nicht um Quotenfrauen, die haben wir reichlich, sondern darum, dass im 21. Jahrhundert noch immer Frauen besser mit einem männlichen „Nickname“ schreiben können, damit sie dann nicht „ausgebeutet“ werden. Schreiben Frauen, glauben viele Menschen, dass sei Hobby. Schreiben Männer, ist es plötzlich ein Beruf, der auch bezahlt werden muss. Doch dem ist nicht so. Arbeit ist Arbeit und ihre Entlohnung und Wertschätzung sollte nicht vom Geschlecht abhängig gemacht werden.
Medienlandschaft – für Frauen wenig Platz
Für die Öffentlichkeit scheint es von Interesse zu sein, ob eine Frau Karriere mit Kindern vereinen kann. Wenn es funktioniert, dann findet sowohl Mann als auch Frau schnell irgendwelche Argumente, warum es doch nicht funktioniert. Dank Medien sieht man die „Karriefrau“ mit Flecken von Babybrei an ihrem Kostüm aus dem Haus rennen, Lockenwickler noch im Haar, um pünktlich ins Büro zu kommen. Wer das in der heutigen Zeit wirklich noch glaubt, der glaubt auch alles, was die Medien uns weismachen wollen. Die Realität sieht oft anders aus.
Weiterlesen des Artikels auf Netzfrauen.de