Zum ersten, der ab jetzt wöchentlich stattfinden Diskussionsrunden über die Sammlungsbewegung #Aufstehen trafen sich am Donnerstag Abend Interessierte im Coop Antikriegscafe in Berlin-Mitte.
Die Diskussion ging um die bisher bekanntgewordenen Themen der Initiative und die Reaktionen von Presse und Politik.
Die Frage ob #Aufstehen möglicherweise eine Spaltung der Partei DIE LINKE bedeuten könnte wurde unterschiedlich bewertet. Die meisten der Anwesenden brachten jedoch ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass sich eine positive Dynamik entwickeln könnte, wenn die Initiative Anfang September ihre Arbeit aufnimmt.
Als bisher bekanntgewordene Forderungen wurden die Überwindung der herrschenden neoliberalen Politik zugunsten einer sozialen Politik im Interesse der Mehrheit benannt. Darüberhinaus die Forderung nach einem Ende der Kriegspolitik und gefährlichen Wettrüstens.
Es wurde angeführt, dass die Initiative zu einem wichtigen und notwendigem Instrumentarium gegen die immer weiter zunehmende rechtspopulistische Bewegung werden könnte. Auch die Möglichkeit einer internationalen Vernetzung wurde angesprochen.
Einige der Teilnehmenden brachten ihre Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass die Initiative bisher den Eindruck einer Bewegung von oben mache. Gleichzeitig wurde das Treffen als Möglichkeit des Aufbaus von Basisgruppen gesehen, die die Richtung von #Aufstehen mitbestimmen könnten.
Es wurde angeführt, dass eine breite, auch prominente Unterstützung eines gut ausformulierten Grundsatzpapiers eine große Dynamik entfalten könnte, um auch auf andere Gruppen und auch Gegner Einfluss auszuüben.
Eine teils kontroverse Diskussion gab es zur Flüchtlingskrise und den zugrundliegenden Ursachen. Interventionskriege, Sanktionen, verantwortungslose Unterstützung der Anti-Assad Opposition in Syrien, und neokoloniale Handelsabkommen wurden hier als zu thematisierende Punkte benannt. Aber es gab auch Einwände dahingehend, dass die Forderungen Wagenknechts über Geflüchtete, die sie in der Vergangenheit machte eine negative Ausstrahlung haben könnten. Die meisten der Teilnehmenden meinten jedoch, die Flüchtlingsdebatte sollte nicht im Zentrum der Debatte stehen.
Diskutiert wurde auch über die dringende Notwendigkeit und die Möglichkeiten einer neuen ökologischen Politik gegen die zunehmende Umweltzerstörung und zur Förderung alternativer Energiekonzepte.
Die Mehrheit der Gruppe kam darin überein, weiterzumachen und die Aufgabe darin zu sehen, gemeinsam ein Art Positionspapier zu entwerfen, dass man dann an Verantwortliche der Initiative weiterleiten könnte.
Am Treffen nahmen u.a. teil eine Journalistin der Tageszeitung junge Welt, eine Vertreterin der Presseagentur Pressenza und der Publizist Victor Grossman.
Nächstes Treffen: Do 16.8.2018
weitere Infos: http://www.coopcafeberlin.de/ex/aufstehen/