Bei bestem Demonstrationswetter fanden sich am Samstag 6000 Besucher auf der Hanfparade in Berlin ein, um unter dem diesjährigen Motto “Aufklärung statt Verbote” die Legalisierung von Cannabis zu fordern.
Der Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbands, Georg Wurth, hielt die erste Rede der 22. Hanfparade am Neptunbrunnen. Er forderte darin angesichts des Beispiels Kanadas ein schnelles Umdenken in der Politik:
“Wir erleben aktuell, wie sich eine G-7 Nation gesellschaftlichen Realitäten stellt und Cannabis legalisiert hat. Gleichzeitig erreicht die Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten in Deutschland Jahr für Jahr neue Rekordwerte – über 200.000 Strafverfahren wegen Cannabis gab es 2017. Ein fataler Irrweg, mit dem endlich Schluss sein muss!”
Aktivisten, Legalisierungsbefürworter und die ehrenamtlichen Unterstützer des Hanfverbands formierten auf der Demonstration erstmals einen “Grünen Block”, der mit grüner Kleidung, lauten Sprechchören lautstark die kontrollierte Freigabe von Cannabis in Deutschland forderte.
Diverse weitere Redner wie Jugendrichter Andreas Müller, der drogenpolitische Sprecher der Linkspartei Niema Movassat und der Vorsitzende der Berliner Grünen, Werner Graf, informierten über die aktuelle Situation rund um Cannabis. Danach zog der Demonstrationszug, an dem sich auch diverse Verbände und politische Parteien beteiligten, in einem Rundkurs vom Alexanderplatz zum Bundestag und vorbei am Bundesgesundheitsministerium, wo die Zwischenkundgebung mit weiteren Rednern und Musik stattfand, zurück zum Alexanderplatz. Diverse Lautsprecherwagen beteiligten sich an der größten Demonstration Deutschlands zur Legalisierung von Cannabis. Auf der Abschlusskundgebung gab es neben Live-Musik von Ganjaman, Beatsafari und anderen Gruppen auch weitere Reden, unter anderem vom stellvertretenden DHV-Geschäftsführer Florian Rister.