Die deutliche Mehrheit von voraussichtlich 68 Prozent für die Abschaffung des achten Verfassungszusatzes kommentiert Ines Scheibe, Sprecherin des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung und selbst in der Schwangerschaftskonfliktberatung tätig:
“Dieses Ergebnis hat eine Signalwirkung über die Landesgrenzen Irlands hinaus. Ich bin über den Ausgang des Referendums hocherfreut und erleichtert, da es für die sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung von Frauen* in Irland und darüber hinaus ein ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist. Das Ergebnis zeigt außerdem, dass die Mehrheit der Menschen in Irland die christlich-fundamentalistische Weltsicht einer relativ kleinen Gruppe der sogenannten „Lebensschützer“ und ihrer politischen Unterstützer nicht gutheißt.”
„Seit einigen Jahren erleben wir hierzulande verstärkt Angriffe aus der so genannten Lebensschutzbewegung auf Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, auf Beratungsstellen oder gar auf hilfesuchende Frauen*, denen quasi vor der Praxis aufgelauert wird“, beschreibt Scheibe die zunehmend problematischer werdende Situation, dass auch in Deutschland die Lobby der Abtreibungsgegner*innen zunehmend Betroffene unter Druck setzt. “Die Streichung des Paragrafen 219a StGB wäre darum hierzulande das notwendige Signal, diese Aktivitäten stärker als bisher zu delegitimieren und die ungewollt Schwangeren und Ärzt*innen rechtlich zu stärken.”
Der Begriff Pro-Choice besagt, dass Schwangere die selbstbestimmte Wahl haben sollen, sich straffrei für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden zu können. Hierfür setzt sich das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung ein und solidarisiert sich auch international mit Mitstreiter*innen.
Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung wird unterstützt von Familienberatungsstellen, Organisationen, Parteien und Einzelpersonen.