Carles Puigdemont der ehemalige katalanische Regionalpräsident stellte sich heute Mittag in Berlin erstmalig seit seiner Freilassung der Presse. Die über Nacht organisierte und improvisiert wirkende Pressekonferenz fand in Berlin-Kreuzberg in einem von Journalisten und Sympathisanten überfüllten Kulturraum statt.
Puigdemont gab eine kurze Erklärung ab und beantwortete danach auf Katalanisch, Spanisch und Englisch die zahlreichen fragen.
Er habe vor die Auflagen der deutschen Behörden vollumfänglich zu erfüllen und werde bis zum Abschluss des Prozesses einer möglichen Auslieferung in Berlin bleiben. Berlin sei nicht seine Wahl gewesen, sondern von den Behörden so bestimmt worden.
Der katalanische Politiker nutzte die Gelegenheit erneut die spanische Regierung zum Dialog aufzurufen. Dialogverweigerung sei keine Option in einer Demokratie und forderte Respekt vor der Demokratie.
Er habe auch schon früher betont, dass die Unabhängigkeit nicht der einzige Weg sei. „Natürlich ist es unser Vorschlag aber wir sind offen für andere Vorschläge“, erklärte er weiter. Überhaupt möchte er wissen, was für ein Projekt die spanische Zentralregierung für Katalonien habe. „Gibt es überhaupt einen anderen Vorschlag, als noch mehr von dem was wir bereits gehört haben?“.
Auf das Thema der Gewalt angesprochen, meinte er, dass die Vorwürfe lächerlich seien. „Wir alle wissen, die einzige Gewalt hat es auf der Seite der spanischen Polizei gegeben.“
Er habe es nicht darauf angelegt in Deutschland verhaftet zu werden. Es sei seine Aufgabe gewisse Risiken einzugehen und so habe er verschiedene Länder in den letzten Monaten besucht. Auf eine Verhaftung in Deutschland habe er weder spekuliert noch habe er damit gerechnet.