Pressemitteilung des Vereins „Keine Waffen vom Bodensee e.V.“
Lindau, 25.01.2018
Deutsche Leopard-Panzer mit MTU-Motoren bei der türkischen Offensive gegen Kurden
Seit Samstag, den 20.Januar, führt die türkische Armee einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die kurdischen YPG-Milizen in Syrien und dem Nordirak. Jene Milizen, die gleichzeitig von den NATO-Waffenbrüdern USA und Deutschland im Kampf gegen den IS unterstützt werden.
Die Mitglieder des Vereins „Keine Waffen vom Bodensee e.V.“ sind besonders empört, weil die Türkei auch deutsche Panzer des Typs Leopard einsetzen. Alle seit 1982 an die Türkei gelieferten 700 Leopard-Panzer sind mit Motoren der Firma RRPS-MTU aus Friedrichshafen und mit Ausrüstungsteilen weiterer Rüstungsbetriebe vom Bodensee ausgerüstet! Erinnerungen an den 2.Weltkrieg werden wach, als Maybach-Motorenbau, die Vorgängerfirma von MTU, 140.000 Motoren für Panzer und andere schwere Waffen an die deutsche Wehrmacht lieferte.
Wie müssen sich Beschäftigte dieser Firmen fühlen, wenn sie die Bilder der Zerstörung durch diese Kriegswaffen, an denen sie mitgearbeitet haben, fühlen?
Seit 1999 lieferte Deutschland allein an den NATO-Partner Türkei Rüstungsgüter für annähernd 14 Milliarden Euro. Nutzungsbeschränkungen, die Einsätze wie diesen verbieten, wurden nicht vereinbart.
Gez. Lothar Höfler im Namen des Vereins