Hier ist nun der erste Meilenstein erreicht. Die Reise hat ihren Schauplatz erreicht, wo sich das tiefe Sein meines Selbst abspielt. Was wird sich auftun? In meinem inneren Raum?
„Die Schönheit eines Menschen:
(1) Das Strahlen von innen nach außen. Eine Attraktivität deren Quelle jegliche Körperlichkeit abgeht.
(2) Die Möglichkeit aus Erfahrungen und Emotionen, Fähigkeiten und Fehlern, Leben und Leidenschaften eine Symphonie zu erschaffen und mit jedem Tag aufs Neue etwas zu diesem Lebenswerk „Wesenssein“ hinzufügen zu können.
(3) Das Handwerk „das Selbst“ zu meistern.“
Alex Ross
Ich liebe diesen Menschen! Auf eine Art und Weise, der alles Sexuelle entbehrlich ist.
„Ich möchte zärtlich sein.“
Berührung? Ja, aber es ist nicht sexuell. Es ist die Berührung der Körper mit den Seelen und nicht mit den Körpern selbst. Und das ist die gewollt, für die schmerzende und vergewaltigte Seele so dringend benötigte – nicht sexuelle – Komponente. Die wirkliche finale Berührung findet auf einer körperlosen Stufe statt; was die körperliche, sexuelle Stufe auf keinen Fall weniger wichtig oder abwertend macht. Aber diese Erweiterung des Geistes über unsere früheren Instinkte hinweg, diese Form der Ekstase und Bewusstseinserweiterung werde ich nie mit Sex erreichen. Das ist das Begreifen einer asexuellen Person. Ich möchte nicht anzweifeln, dass das für andere Menschen möglich ist, aber für mich ist diese Möglichkeit schlicht nicht existent.
Und so lässt mich das Körperlose in Ebenen sehen, dessen die Menschheit immer noch nach Worten suchen lässt. Und in meinem Empfinden würde die sexuelle Begegnung „dem“ Worte geben. „Es“ würde Worte der schon so oft beschriebenen sexuellen Ektase bekommen können und das strählerne Licht, was meinen Raum in mir erhellt, vernebeln.
Durch dich schlägt mein Herz nicht bekanntlich höher, sondern tiefer. Es schlägt – und das nicht wie die Faust in ein Gesicht, sondern eher wie die Schallwellen einer Klangschale oder eines Gonges. Klein anfangend und immer größer werdend, wird mir die schiere Größe demonstriert, wie der Fledermaus ihre Beute – in einen Raum hinein. Die goldenen Wellen zerschneiden die Dunkelheit nicht. Sie führen sich nur fort, wandern hindurch ohne ein Ende zu finden. Es scheint endlos zu sein, aber er hat Wände; das weiß ich. Oder gebe ich ihm die Wände? Begrenze ich es? Mich selbst?
Er ist noch dunkel, aber durch dich weiß ich zumindest – du hast es mir gezeigt -, dass dieser Raum in mir existiert. Und ich bin wartend gespannt, was sich zeigen wird, mit mehr Licht. Mit jedem Herzschlag ein Ring mehr und mit jedem ein Stück heller in seinem Schein; mit jedem ein Stück weiter hinein.
„Ich mach mir nur ein wenig Sorgen, dass ich dich irgendwann vielleicht doch einmal enttäusche, weil ich doch auch nur ein Mensch bin. Ich hoffe ich kann dir den Halt geben, den du brauchst und dass du damit wächst und irgendwann die Flügel ausbreiten kannst, die du schon lange hast.“
-Mir fällt dazu Matrix ein: Gesagt zu bekommen, etwas zu können, zu sein oder zu haben, in diesem Fall, lässt einen Menschen noch lange nicht das können, das sein oder das haben. Man muss es für sich selbst entdecken. Aber es ist hilfreich, jemanden hinter sich zu wissen.-
Ich denke an dich und vergesse für diesen Moment alles darüber. Es ist so selten, außergewöhnlich schön.