Morgen wird in Kassel der Whistleblower-Preis 2017 an den ehemaligen Chefredakteur der türkischen Zeitung „Cumhüriyet“ Dr. Can Dündar, der sich zur Zeit in Berlin im Exil befindet und an den Dipl.-Volkswirt Martin Porwoll (Bottrop) sowie an die Pharm.-Techn. Assistentin Maria-Elisabeth Klein (Bottrop) vergeben.
Die 1959 u.a. von Prof. Carl-Friedrich von Weizsäcker und Prof. Otto Hahn gegründete „Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW)“ vergibt zusammen mit der Deutschen Sektion der IALANA seit 1999 zweijährlich den „Whistleblower-Preis“. Er wird vergeben an Persönlichkeiten, die – häufig unter Inkaufnahme beträchtlicher Risiken für Arbeitsplatz und Karriere – Missstände aufdecken und nach außen bekannt machen, die ihnen in ihrer dienstlichen oder amtlichen Tätigkeit bekannt geworden sind.
Die Preisverleihung findet morgen Freitag,
den 1. Dezember 2017, 18.00 – 20.00 Uhr in Kassel,
im Anthroposophischen Zentrum (Großer Saal), Wilhelmshöher Allee 261 statt.
Martin Porwoll und Maria-Elisabeth Klein erhalten den Preis für ihre im Herbst 2016 erfolgten Verdachtsent- hüllungen über die in der „Alten Apotheke“ in Bottrop (NRW) offenbar jahrelang praktizierte illegale Panscherei mit Anti-Krebsmitteln (Zytostatika) und über die dadurch bewirkte Schädigung mehrerer Tausend schwer- und todkranker KrebspatientInnen in fünf oder sechs Bundesländern
Can Dündar wird mit dem Whistleblower-Preis gewürdigt für sein Ende Mai 2015 und danach unter schwierigsten Repressionsbedingungen in der Türkei erfolgten Enthüllungen über die Anfang 2014 unter Verstoß gegen geltendes Völkerrecht unternommene Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung nach Syrien an terroristische Dschihadisten durch den Geheimdienst MIT des NATO-Mitgliedsstaates Türkei.
In diesem Jahr findet die Preisverleihung zum zehnten Male statt.
Programm der Verleihung
Ausführliche Begründung für die Vergabe des Whistleblowerpreises