»East Side Gallery – A Monument to Joy« nennt sich eine Initiative, die das weltweit einzigartige Symbol für den friedlichen Fall von Mauern, Freiheit, Frieden und Demokratie — die Berliner East Side Gallery — aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken will. Die Idee hierzu kam Christine Maclean, der ehemaligen Managerin der East Side Gallery im Jahr 1990. Sie setzte damals die Vision von David Monty um, Ost und West durch ein erstes internationales Kunstprojekt zusammenzuführen.
„In der Nacht des 9. November 1989 war es allein die »Freude«, die die Menschen spontan, aber leider nur für eine Nacht, zu Schwestern und Brüdern werden ließ“, meint die sympathische Schottin. „Wir wollen diese »Freude« dauerhaft an die East Side Gallery zurückholen. Die Menschen sollen sich entlang der East Side Gallery an die »Freude« von damals erinnern können und sich beim Besuch der Galerie bewusst werden, welche »Freude« es auslöst, wenn Mauern überwunden werden und Menschen zusammenfinden“, fährt sie lächelnd fort. Daher beunruhigt sie insbesondere der Vorstoß der Politik, die East Side Gallery samt ehemaligem Todesstreifen in die Verantwortung und das Eigentum der Stiftung Berliner Mauer zu geben. Die Stiftung zelebriere durch ihren Auftrag den einstigen Schrecken der Mauer. Die 118 Künstlerinnen und Künstler hätten jedoch im Jahr 1990 durch ihre Arbeit einen einstigen Ort des Schreckens in einen Ort voller positiver Energie transformiert. Daher passen East Side Gallery und Stiftung Berliner Mauer, nach ihrer Ansicht nicht wirklich zusammen.
Ihre Auffassung will Christine Maclean auf einem Hearing zur Zukunft der East Side Gallery vertreten, zu dem der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg am kommenden Freitag (13.10.2017) eingeladen hat. Ihrer Initiative »East Side Gallery – A Monument to Joy« haben sich inzwischen auch Künstler der East Side Gallery, ehemalige Bürgerrechtler und engagierte Bürgerinnen und Bürger angeschlossen. Die Initiative lädt alle Interessierten und vor allem die politisch Verantwortlichen dazu ein, gemeinsam ein lebendiges Denkmal »an die Freude« East Side Gallery zu schaffen. Wie dieses Aussehen könnte, ist in einem »Denkanstoß« der Initiative auf Ihrer Website nachzulesen.
Bezirks-Hearing zur Zukunft der East Side Gallery:
Freitag, den 13. Oktober 2017, 12:00 – 16:00 Uhr,
FHXB Friedrichshain-Kreuzberg-Museum, Adalbertstr. 95a, 10999 Berlin