Die ehemalige Präsidentin Argentiniens und aktuelle Senatorin und Kandidatin für die Parlamentswahlen nächste Woche Cristina Kirchner erklärte, dass Milagro Sala im Zuge der Polizeioperation, die die soziale Leiterin der Nachbarschaftsorganisation Tupac Amaru wieder ins Gefängnis von Alto Comedero in Jujuy brachte, „praktisch entführt“ worden ist.
Cristina äußerste diese Erklärung letzten Samstag im Zuge einer Kundgebung in La Matanza in der Näher von Buenos Aires. „Entführt, verschleppt in einem Auto ohne Kennzeichen“ klagte sie an, und weiter: „Ich möchte keine Autos ohne Kennzeichen mehr sehen, die Personen verschleppen, wir können nicht wieder an den Punkt zurückkehren, wo Autos ohne Kennzeichen herumfahren“. Sie bezog sich damit explizit auf die Zeit der Diktatur, während der solche Fahrzeuge benutzt wurden, um Menschen „verschwinden zu lassen“.
„Ich sehe Schatten, die sich auf unser Land legen, und die eine Atmosphäre von Drohungen und eingeschränkter Freiheit schaffen“ schloss die ehemalige Präsidentin.
Ihre Stimme schließt sich somit vielen weiteren aus ganz Argentinien und anderen Teilen der Welt an, die die Einhaltung der Beschlüsse der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte CIDH (Comisión Interamericana de Derechos Humanos) fordern; diese hatten explizit die Aufrechterhaltung des Hausarrests für die Abgeordnete des Parlasur als Mindestgarantie für ihre körperliche Unversehrtheit postuliert, die nach Meinung der Kommission ernsthaft gefährdet war.
„Diese willkürliche Verlegung, die ohne Vorankündigung stattfand, ist ohne Zweifel sehr gravierend. Die CIDH war in ihrer Forderung nach Hausarrest sehr eindeutig. Wir befinden uns hier im Rückschritt.“ sagte Francisco Eguiguren, Präsident der CIDH in einem Radiointerview.