Ein Bündnis von mehr als 75 Organisationen und Initiativen hatte am 5. und 6. Juli 2017 in der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel den G20-Alternativgipfel ausgerichtet. Mit weit über 2.000 Teilnehmer*innen, darunter auch sehr viele junge Menschen, sind die Erwartungen der Organisator*innen deutlich übertroffen worden.
Anzeichen für das große Interesse war, dass die 2160 gedruckten Programmhefte bereits am Morgen des zweiten Konferenztages vergriffen waren. An den mehr als 80 Workshops und Panels nahmen jeweils 30 bis 100 Menschen teil. Etwa 70 Journalist*innen von Print, Hörfunk und TV aus dem In- und Ausland hatten sich zur Berichterstattung angemeldet.
Die Organisator*innen des Alternativgipfels sind sich einig darin, dass der G20-Gipfel nicht beigetragen hat, die sozialen, ökologischen und Wirtschaftskrisen zu lösen. Diese sind in Ursache und Wirkung auf das Engste miteinander verknüpft und müssen deshalb ganzheitlich und kohärent bearbeitet werden. Vom mageren Ergebnis des Hamburger Gipfels wird derzeit abgelenkt durch die einseitige Ausrichtung der Rückschau auf die Ereignisse in Hamburg.
Wieder dominiert die Debatte um Krawalle und inakzeptable Auswüchse einer ansonsten vorwiegend friedlichen Protestwoche, die am 2. Juli mit der „Protestwelle“ begann, sich z.B. mit Nachtanzdemos, Radler-Protest und dem Marsch von 1000 G20-Zombies fortsetzte und am 8. Juli mit der Großdemonstration „Grenzenlose Solidarität statt G20“ einen abschließenden friedlichen Höhepunkt fand.
Aus dem Blick geraten dabei auch die vielen Menschen, die sich aktiv einbrachten in die Suche nach Alternativen zur G20-Politik, diese während des „Gipfels für globale Solidarität“ breit diskutierten und damit auf vielfältige Weise gegen das herrschende neoliberale System protestierten. Gegen ein System, das die Zerstörung des Planeten, soziale Ungleichheit und Armut in der Welt verursacht.
Die Organisator*innen des Alternativgipfels bedanken sich bei der Kulturfabrik Kampnagel und den weiteren Veranstaltungsorten der Workshops für ihren Beitrag zum Gelingen des „Gipfels für globale Solidarität“. Besonders dankbar sind wir, dass Kampnagel während des Alternativgipfels das Grundstück zur Übernachtung für G20-Demonstrant*innen öffnete. Unser Dank gilt auch der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung für die finanzielle Förderung.