Die Regierung von Bolivien und soziale Bewegungen des Landes haben zu einer „Konferenz der Völker für eine Welt ohne Mauern und für universelle Staatsbürgerschaft“ eingeladen. Sie wird am 20. und 21. Juni in Tiquipaya, Cochabamba, stattfinden und Basisorganisationen sowie Experten aus aller Welt zusammenbringen um sich für die Rechte von Migranten und Flüchtlingen einsetzen.
„Angesichts dieses alarmierenden internationalen Phänomens und seiner Folgen haben wir als Regierung gemeinsam mit den sozialen Bewegungen entschieden, zu diesem Treffen einzuladen“, sagte Präsident Evo Morales nach einem Treffen mit der Nationalen Koalition für Veränderung (Conalcam), ein Zusammenschluss größten Indigenen, Arbeiter- und Bauernorganisationen Boliviens.
„Es ist inakzeptabel, dass wir Mauern gegen Einwanderer haben, gegen Latinos und Flüchtlinge, aber keine Mauern gegen Militärinterventionen und die Plünderung unserer natürlichen Ressourcen“
„Es ist inakzeptabel, dass wir Mauern gegen Einwanderer haben, gegen Latinos und Flüchtlinge, aber keine Mauern gegen Militärinterventionen und die Plünderung unserer natürlichen Ressourcen“, zitiert amerika21 den Präsidenten. Soziale Bewegungen, progressive Regierungen sowie Bürgerinnen und Bürger müssten daher gemeinsam eine grundlegende weltweite Debatte über die Migration in der heutigen Zeit in Gang bringen, fügte Morales hinzu. In Bezug auf Artikel 13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen forderte er das Recht der Menschen auf Freizügigkeit und Auswanderungsfreiheit ein.
Die Autoren des Aufrufs wollen mit diesem Treffen ein Bündnis auf Basis der Menschrechte schaffen. In ihrem Aufruf heißt es: „In der Geschichte sind immer wieder viele Menschen zur Auswanderung gezwungen gewesen, um vor Armut, Kriegen, Militärdiktaturen und ethnischen Säuberungen zu fliehen. Heute führt die zunehmend militaristische Politik der Nato-Staaten zu Kriegen und humanitären Krisen in Ländern wie Irak, Libyen, Syrien, Afghanistan und Jemen, in deren Folge Tausende ‚vor dem Tod fliehen und im Meer umkommen bei ihrem Versuch, ihr Leben im Exil zu retten'“.
Boliviens Vize-Minister für die Koordinierung mit sozialen Bewegungen, Alfredo Rada, führte aus, das Gipfeltreffen wolle „eine internationale Antwort von unten“. Ziel sei eine Schlusserklärung die von den Vereinten Nationen angenommen werde. Entstanden ist die Idee zur Konferenz erstmals bei der Zusammenkunft der Präsidenten des linksgerichteten Staatenbundes Bolivarische Allianz (Alba) in Caracas Anfang März. Dieser Völkergipfel soll nach dem zum Klimawandel und zum Schutz der Mutter Erde der dritte seiner Art in Bolivien sein.
Ausführliche Infos gibt es bei amerika21.de und beim bolivianischen MINISTRY OF COMMUNICATION