Seit 15 Jahren bildet die Internationale Münchner Friedenskonferenz einen thematischen Gegenpol zur gleichzeitig stattfindenden Sicherheitskonferenz. Die Friedenskonferenz schafft einen Raum zur Darstellung und Diskussion von nicht-militärischen und gewaltfreien Konfliktlösungen sowie von Konzepten für eine nachhaltige und gerechte Entwicklung auf unserem Planeten.

Nachstehend veröffentlichen wir die Pressemitteilung des Trägerkreises der 15. Münchner Friedenskonferenz, die vom 17.-19. Februar 2017 stattfand:

München, 18.2.2017

Zum 15. Mal findet die diesjährige Internationale Münchner Friedenskonferenz statt. Der Saal im Alten Rat bei der Hauptveranstaltung am 17.2.2017 war voll – das Publikum mit 350 Besuchenden war von den lebendigen und informativen Beiträgen begeistert. Die Neurosenheimer spielten auf und sorgten für den musikalischen Genuss.

Die Referent*innen des Abends vom 17.2. und am Vormittag des 18.2. plädierten für Sicherheit durch Verhandlungen, für Frieden und Abrüstung, jeweils von ihren Spezialgebieten aus:

  • Daniela Dahn appellierte für eine Entspannungspolitik und für Verhandlungen mit Russland.
  • Elsa Rassbach machte sich stark gegen die Kriegsführung mit Drohnen. Es brauche ein neues Thema in der Friedensbewegung, das sich gegen die Relais-Station in Ramstein stellt und einen entsprechenden Diskurs in der Gesellschaft.
  • Fabian Scheidler regte zum grundsätzlichen Umdenken an, das ökonomische und Finanzsystem könne so nicht fortgeführt werden.

Im Diskussionsforum von heute Vormittag kam die Frage auf, was die Friedensbewegung denn bewirken würde. Alle Referierenden sprechen sich für Milieu-übergreifende Bündnisse aus. Es ist ein Politikum: Die Nicht-Regierungsorganisationen müssten mit mehr Geld ausgestattet werden. Eine ehrenamtlich arbeitende Friedensbewegung kann nicht das leisten, was die gutbezahlten Vollzeitlobbyisten der Industrie aufzubieten haben. Ein langer Atem ist nötig, die Umsetzung der Themen aus der Friedensbewegung dauert oft lange, siehe die Geschichte der Arbeiterbewegung oder der Frauenrechtsbewegung (wie lange dauerte es, bis es zu einem arbeitsfreien Wochenende kam? Und es dauerte 150 Jahre bis zum Wahlrecht für Frauen!).

Elsa Rassbach gab zu Bedenken, dass wir von amerikanischer Warte eine erfolgreiche Friedenbewegung hätten, zum Beispiel die Proteste gegen Ramstein und Drohnen. Wir hätten in Deutschland die Infrastruktur, mit der wir vieles bewirken könnten. Die deutsche Friedensbewegung wäre beispielhaft.

Fazit: Das Wohl in der Welt hängt davon ab, wie stark Völker- und Menschenrechte sind. Ja zum Schutz der Menschenrechte durch Prävention. Nein zum Krieg!

http://www.friedenskonferenz.info/pdfs/Digitale%20Pressemappe%20V5.pdf

 

Programmübersicht:

Fr. 17.2., 19:00 Uhr, Internationales Forum im Alten Rathaus,

mit Daniela Dahn (Publizistin und Autorin):

Kooperation oder Konfrontation mit Russland?;

 

Fabian Scheidler, Autor von „Das Ende der Megamaschine“, Mitbegründer Kontext TV;

Risse in der Megamaschine. Systemisches Chaos und Wege zu einer gerechteren Weltordnung

 

Elsa Rassbach (US-Bürgerin in Deutschland, Filmemacherin und Journalistin):

Gewaltfrei gegen Drohnenkrieg

 

Einführung und Moderation:      Clemens Ronnefeldt,

Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes

 

Musik: Die Neurosenheimer ; Grußwort der LH München: Christian Vorländer, Stadtrat

 

Aktueller Hinweis: Harald Welzer (Soziologe, FUTURZWEI- Stiftung Zukunftsfähigkeit),

hat kurzfristig abgesagt (Begründung: Ich glaube, dass in der gegenwärtigen geopolitischen Situation an Abrüstung und Senkung der Rüstungsausgaben in Deutschland nicht zu denken ist; von Ihren Forderungen an die deutsche Politik teile ich lediglich die zur Reduktion der Waffenexporte.)

 

Sa. 18.2., 10:00 Uhr, Gesprächsforum mit den ReferentInnen des Internationalen Forums,

im DGB- Haus, Schwanthalerstr. 64

 

Sa. 18.2., 19:00 Uhr, DGB- Haus: Friedensethik – Friedenspolitik

Mit Kirchen und Gewerkschaften im Gespräch.

Ausgangspunkt der Diskussion soll das Manifest „Schutz der Menschenrechte durch Prävention“ sein. Ist dieses Manifest geeignet, als Grundlage für gemeinsame Äußerungen und Aktivitäten von Kirchen und Gewerkschaften zu friedenspolitischen Themen zu dienen?

 

Podium: Stefan Maaß, Friedensbeauftragter der Evang. Landeskirche Baden;

Simone Burger, DGB-Region Regionsgeschäftsführerin und Vorsitzende DGB Kreisverband München; Wiltrud Rösch-Metzler, Bundesvorsitzende der internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi. Moderation: Renate Börger, Journalistin, München

 

Hier finden Sie das Manifest „Schutz der Menschenrechte durch Prävention“.

http://www.friedenskonferenz.info/index.php?ID=50

 

Sonntag 19.2. Friedensgebet der Religionen, 11.30 Uhr,

Eine WeltHaus, Schwanthalerstr. 80; Motto: Trotz alledem

 

(die Konferenz wird unterstützt vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München)

Für den Trägerkreis der Münchner Friedenskonferenz:    Thomas Rödl,   089 89 62 34 46

Internationale Münchner Friedenskonferenz,

17.2. – 19.2. 2017

www.friedenskonferenz.info

 

Organisation und Koordination:

Helmut-Michael-Vogel Bildungswerk der DFG-VK Bayern

Schwanthalerstr. 133, 80339 München, Tel. 089 89 62 34 46, Di.- Do. 11 – 17 Uhr

Geschäftsführer: Thomas Rödl

www.h-m-v-bildungswerk.de