Der Krieg hier beginnt früh dieses Jahr. Die Soldaten der US-Streitkräfte und der Bundeswehr bezogen im Hafen Stellung, um eine logistische Großoperation durchzuführen. Im Rahmen des Manövers „Atlantic Resolve“ werden 87 Panzer und 4000 Soldaten noch schnell nach Polen befördert, bevor Trump sein Amt antritt und noch mehr mit dem bösen großen Bären kuschelt.
Rechtzeitig zum Entladen des ersten Frachters Endurance erschienen 400 Demonstranten trotz Eis und Sprühregen, um sich ein Bild zu machen und um gegen eine solch ökologisch unsinnige, teure und gefährliche Truppenbewegungen zu protestieren.
Jemand trug ein Plakat mit der Aufschrift „Stationen im Ausland, USA: 49 Russland 9“, andere machten deutlich, dass Menschenrechte nicht im Panzer umherfahren können und wieder andere klärten am Mikrofon auf.
Ein fragwürdig großes Polizeiaufgebot begleitete den Demonstrationszug und riegelte die Straße zum Hafengelände von beiden Seiten komplett ab. Wie üblicherweise von der Friedensbewegung angekündigt, blieb alles gewaltfrei. Unruhe strahlten nur das nach Lincoln benannte Stahlkolosse aus, der ja auch nicht ohne war…
Der Bundestagsabgeordnete Herbert Behrens zeigte sich von der scheinheiligen Machtlosigkeit gegenüber der NATO Interessen und der deutschen Gefälligkeit enttäuscht. Seitens des Bremer Friedensforums wurde an Willy Brandt erinnert, der vor 50 Jahren noch „Nein“ sagen konnte.
Tobias Pflüger nannte die Sache schlicht und einfach Kriegsvorbereitung und erklärte innerhalb dieser düsteren Vision, was genau die Bundeswehr damit zu tun hat – 14 Kilometer lange Züge werden gen Osten rollen.
Den Frieden zu fordern, mehr zivile Konfliktlösung, keine Auslandseinsätze aufgrund der deutschen Geschichte und eine Alternative zur NATO, das sind Wege zu einer Entspannungspolitik, die wir trotz aller Krisenherde und Mörder in der Welt brauchen. Den Frieden wollen wir alle, jetzt damit anzufangen, ist der Ruf und der Rat, der am 8. Januar durch Bremerhaven schallte…