14. Januar 2017 – Der palästinensische Präsident Abu Mazen wurde von Papst Franziskus kurz vor der Einweihung der Botschaft von Palästina beim Heiligen Stuhl empfangen. Das Treffen mit dem Oberhaupt des Vatikans dauerte wenig länger als 25 Minuten, während derer der Papst Palästina offiziell als unabhängigen Staat anerkannte.
Vor der einzuweihenden Botschaft erwarteten Journalisten den Präsident Abu Mazen. „Mögen die Staaten dem Beispiel des Vatikans folgen und Palästina anerkennen“ erklärte er vor den Mikrofonen.
Während der Beantwortung der Fragen der Journalisten bezog sich der palästinensische Präsident auch auf die bevorstehende Vereidigung von Donald Trump und seiner erklärten Position zur Frage der israelischen Hauptstadt.
„Wir haben gehört, dass die amerikanische Administration beabsichtigt, die Botschaft der Vereinigten Staaten von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Wir können nicht darüber sprechen, bevor es nicht geschehen ist, aber diese Entscheidung wird dem Frieden nicht zuträglich sein, wir hoffen, dass es nicht passiert“, so die abschließenden Worte des Präsidenten Abu Mazen während des kurzen Treffens mit der Presse.
Die klare und unmissverständliche Position des Heiligen Stuhls stellt mit Sicherheit einen sehr bedeutenden und historischen Moment dar, auch weil all dies nur wenige Stunden vor der internationalen Konferenz für Frieden geschieht, die am 15. Januar in Paris stattfindet.
Möge es ein erster Schritt für eine offizielle Anerkennung Palästinas auch seitens der anderen Staaten sein und ein erster Schritt zur Eröffnung einer neuen Phase des Dialogs und der Versöhnung für eine Lösung des Konflikts zwischen Israel und Palästina sowie für eine langfristige Befriedung aller Regionen des Mittleren Ostens.
Übersetzung aus dem Italienischen von Evelyn Rottengatter