Der US-amerikanische Journalist und Gewinner des „National Magazine Award“, Barrett Brown, wurde am 29. November 2016 vorzeitige aus dem Gefängnis in Dallas (Texas) entlassen.
Vorübergehend wird er in einem Übergangshaus in Dallas untergebracht sein, weil noch nicht alle Bedingungen und Details für seine endgültige Haftentlassung festgelegt wurden.
In Reaktion auf seine Freilassung sagte er: „Ich weiß, wenn ich nicht gewollt bin.“ Die Ankündigung des Freilassungstermins kam nach einem langen Hin und Her der Gefängnisleitung, die den Termin immer wieder verschob.
Im Dezember 2012 war Barrett Brown zu 63 Monaten Haft verurteilt worden wegen Bedrohung eines FBI–Agenten sowie wegen Behinderung einer FBI-Bundesuntersuchung bei anarchistischen Anonymous-Hackern und des Weiterleitens von Links namens #Anonops. Zudem muss er Entschädigungen in Höhe von 890.000 US-Dollar zahlen.
Im Februar 2016 erhielt er den wichtigen US-amerikanischen Journalisten-Preis „National Magazin Award“ für seine Kolumnen. Dies brachte ihm auch international eine hohe Anerkennung.
In den Kolumnen hat Barrett Brown die verschiedenen administrativ-bürokratischen Hürden dokumentiert, die er während seiner vierjährigen Haftstrafe erleiden musste. In der Kolumne vom 9. Juli 2016 mit dem Titel „Die Tatsache des Sisyphos“ beschrieb er seine Zeit „im Loch“, womit er eine 23 bis 24-Stunden-Spezialunterbringung in Isolationshaft meint, in der er insgesamt fünf Monate in den letzten Jahren Haft verbracht habe. Isolationshaft gilt nach UN-Richtlinien als eine psychische Form von Folter.
Weltweit hat Barrett Brown eine große Fangemeinde, so auch in Deutschland, weil er sehr lustige, scharfsinnige, faktenreiche und intelligente Artikel und Kolumnen über die zeitgenössische Politik und die Schattenwelt der Computerintelligenz schreibt. Zu den besten Schriften gehören auch einige über seinen eigenen Prozess und seinen Haftvollzug.
Sein Freund und Computer-Hacker Jeremy Hammond ließ über Twitter verlauten: „Natürlich freue ich mich sehr darüber, dass er freigelassen wurde. Er kann auf unsere volle Unterstützung zählen, die wir ihm immer geben werden.“ Jeremy Hammond ist selbst wegen Computer-Hacks zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden und verbüßt seine Haftstrafe unter ähnlichen Bedingungen in einem US-Bundesgefängnis in Kentucky. Jeremy Hammond sagte mit enthusiastischen Worten per Telefon: „Verdammter Arsch (BADASS). Ich freue mich so sehr für Dich, endlich Freiheit!“