Während ich im Internet surfte, stolperte ich über diese interessante Nachricht. Also recherchierte ich ein wenig und die Resultate erschienen mir sehr inspirierend, nicht nur aus technologischer Sicht, sondern vor allem wegen der begeisternden Art und Weise, in der diese Innovation entstanden ist, und so möchte ich davon erzählen.
Es war einmal in einem fernen Land… in den Philippinen um genau zu sein, dort gibt es eine junge Wissenschaftlern namens Aisa Mijeno. Sie ist Ingenieurin, Mitglied des Arbeitskreises Ingenieurwissenschaften und Innovation an der Universität De La Salle in Lipa City (Philippinen) sowie Aktivistin bei Greenpeace. Sie ist viel gereist, um Kampagnen für Umweltschutz voranzubringen, und hat auch einigen Wochen beim Stamm der Butbut in den Bergen von Kalinga gelebt. Die Menschen dort, wie an vielen Orten dort unten oder auf den tausenden Inseln des Archipels, haben keinen Strom: jeden zweiten Tag müssen sie stundenlang gehen, um Kerosin zu holen, was ihnen dann ein wenig Licht in der der Nacht erlaubt. Das ist nicht nur anstrengend und wenig umweltfreundlich, sondern auch gefährlich, weil das Risiko von Feuer oder Verletzungen immer präsent ist.
So hat sich Aisa entschieden, ihre Kenntnisse in Elektrochemie zu nutzen, um herauszufinden, wie man diesen Menschen dauernde Elektrizität beschaffen kann… und mit Wasser und Salz ist ihr das gelungen: 8 Stunden Licht mit einem Glas Wasser und zwei Löffeln Kochsalz, wahlweise salziges Meerwasser. Bequem, sicher, günstig und leicht zu handhaben. So entstand, mit der Hilfe ihres Bruders Rafael, das Start-Up SALt – Sustainable Alternative Lightning. Auf der Webseite heißt es „Dies ist nicht nur ein Produkt, sondern eine soziale Bewegung“: die Philippinen sind das Land mit dem drittgrößten Risiko für Katastrophen weltweit und „in Katastrophensituationen wie bei Taifunen oder Erdbeben ist es essentiell, eine andauernde Versorgung von Lebensmitteln, Trinkwasser und Licht zu haben“. Mit der Lampe lassen sich zudem Handys aufladen, wodurch die Menschen die Möglichkeit bekommen, sich in Notfällen mit dem Rest der Welt in Verbindung zu setzen. Die Mission, die die beiden Geschwister zusammen mit Freunden und Unterstützern ins Leben gerufen haben, besteht darin, in einem Zeitraum von drei Jahren für jede verkaufte Lampe ein kostenloses Exemplar für Familien in Schwierigkeiten bereitzustellen (1).
Man kann sich vorstellen, dass das Potenzial dieser Entdeckung große Aufmerksamkeit hervorgerufen hat, innerhalb des Landes und auch darüber hinaus, und es hat auch an Preisen dafür nicht gefehlt. Selbst Obama zollte der jungen Erfinderin Respekt und lud sie zum runden Tisch des APEC-Gipfels (Asia-Pacific Economic Cooperation) 2015 auf den Philippinen ein. Unternehmen, Agenturen und Gruppen von Menschen, die es nicht erwarten können, dieses erfolgsversprechende Produkt in ihre Hände zu bekommen, müssen sich jedoch noch ein wenig gedulden, denn die Produktion befindet sich erst in der Anfangsphase und wird sich auf die Philippinen konzentrieren: tausende von Interessierten werden zu einem Feldversuch eingeladen, um das Projekt gemeinsam zu verbessern und weiterzuentwickeln, bevor es außerhalb angeboten wird. Und Aisa sagt: „Mein Traum ist es, dass unsere Erfindung komplett auf den Philippinen geplant, produziert und vertrieben wird. Diese Innovation limitiert sich nicht nur auf Lampen, dies ist eine modulare Technologie. Meine Vision ist es, eine Stromproduktion mittels Meerwasser zu realisieren, die ganze Inseln der Philippinen mit Elektrizität versorgen wird, und auch anderswo.“
Aisa ist ein Lichtstreifen – das kann man wirklich so sagen – einer neuen Sensibilität, die überall auf der Welt am wachsen ist, von Herzen, bescheiden und auf das Wohlergehen aller Menschen und des Planeten, auf dem wir leben, bedacht. Auf dass die Lichtstreifen sich vervielfältigen und eine Inspiration für viele andere sein können.
(1) Quelle: Universität De La Salle, Lipa
Übersetzung aus dem Italienischen von Evelyn Rottengatter