Zum fünften Mal in Folge findet in diesem Jahr die Lange Nacht der Religionen statt. Was 2012 als Experiment entstanden ist, hat sich inzwischen als fester Termin der religionsübergreifenden Zusammenarbeit in Berlin etabliert. Fast 90 Religionsgemeinschaften mit ihren unterschiedlichen Konfessionen, spirituelle Gruppen und interreligiöse Initiativen öffnen am 17. September die Türen ihrer Moscheen, Kirchen, Synagogen, Tempel und Gemeindehäuser. Sie laden die Menschen in allen Bezirken ein, sie zu besuchen.
Das Programm dieser bundesweit einmaligen Veranstaltung ist dabei so bunt wie die Religionen selbst: Mit Ausstellungen, Konzerten, Vorträgen, Gottesdiensten, Meditationen oder Gesprächsangeboten wollen die Gruppen über ihren Glauben und ihre Glaubenspraxis informieren und mit Nachbarn, Bürger_innen oder Tourist_innen ins Gespräch kommen. Sie wollen Räume öffnen und Schwellen senken, um deutlich zu machen, dass Religionen und religiöse Menschen keine Bedrohung für unsere Gesellschaft sind, sondern eine Bereicherung. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
In den vergangenen Jahren haben fast 10.000 Menschen die Einladung der Religionsgemeinschaften angenommen. Dabei ist die Zahl der Gäste kein wirklicher Erfolgsindikator. Der Erfolg einer solchen Veranstaltung ist nicht messbar, geht es doch im Kern um den Abbau von Vorurteilen und das Bemühen um das friedliche und solidarische Zusammenleben in unserer pluralen Gesellschaft.
Der ehrenamtliche und multireligiös besetzte Initiativkreis der Langen Nacht der Religionen, der seit fünf Jahren in guter Zusammenarbeit die Langen Nächte vorbereitet, ermuntert alle Menschen in Berlin, zu den Veranstaltungen der Langen Nacht der Religionen zu gehen. Die Begegnung mit Juden, Muslimen, Christen, Hindus, Buddhisten, Paganen, Aleviten oder Sikhs eröffnet die Chance, sich ein eigenes Bild von Religion zu machen und auch kritische Fragen zu stellen.
Eröffnet wird die Lange Nacht mit einer Weißen Tafel der Religionen: Um 13.00 Uhr versammeln sich auf dem Gendarmenmarkt Menschen vieler Religionen, um gemeinsam zu essen, zu trinken und miteinander zu reden. Auch zu dieser Weißen Tafel sind alle Menschen in Berlin eingeladen.
Unmittelbar vor der Eröffnung lädt die Initiative „Religionen auf dem Weg des Friedens“ und die Candomblé-Gemeinde um 12.00 ein zu einem Reinigungsritual vor der Neuen Wache (Unter den Linden) und einer Prozession zur Französischen Kirche auf dem Gendarmenmarkt ein. Dort findet um 12.30 Uhr auf Einladung der Französischen Gemeinde und der Sufi-Gemeinschaft ein interreligiöses Gebet statt. Zum Abschluss der Langen Nacht der Religionen veranstaltet die „Gruppe Interreligiöses Friedensgebet“ um 23.00 Uhr vor dem Deutschen Dom auf dem Gendarmenmarkt ein Friedensgebet.
Erstmalig findet in diesem Jahr auch ein Kinder- und Jugendfest der Religionen statt. Am Sonntag, 18. September gibt es unter dem Motto „Wir sind die Zukunft“ zwischen 13.00 und 16.00 Uhr Musik, Spiele und Informationen für Menschen zwischen vier und 15 Jahren (Hedwigsgasse, 10117 Berlin).
Das gesamte Programm der Langen Nacht der Religionen ist online im Internet unter nachtderreligionen.de zu finden.