Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung lädt am kommenden Wochenende zur Konferenz „Mein Körper – Meine Verantwortung – Meine Entscheidung: weg mit §218!“ ein.
„Die Konferenz soll eine neue Debatte über den § 218 entfachen“, kommentiert Ines Scheibe, Bündniskoordinatorin und selbst für den Humanistischen Verband in der psychologischen Beratung tätig. Scheibe weiter: „In Deutschland steht ein Schwangerschaftsabbruch nach § 218 noch immer unter Strafe und wird nur unter bestimmten Voraussetzungen straffrei gestellt. Es ist ein Skandal, dass bis heute für Frauen und Mädchen kein uneingeschränktes Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper besteht und hier eher Rückschritte als Fortschritte zu verzeichnen sind.“
In Deutschland ist in den letzten Jahren der Druck seitens Lobbygruppen und Parteien gestiegen, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch einzuschränken. Die rechtspopulistische Partei die Alternative für Deutschland (AfD) fordert gar ein generelles Verbot. „Lebensschützer“ treten für den Erhalt der Ehe zwischen Mann und Frau ein und lehnen gleichgeschlechtliche Beziehungen ab. Homophone und sexistische Positionen werden wieder gesellschaftsfähig.
Immer wieder erleben Ärztinnen und Ärzte Anfeindungen, Beratungsstellen werden mit Klagen überzogen, einigen droht die Schließung. Nicht nur die Situation in Deutschland sondern auch international soll am Wochenende mit Pro-Choice Aktivisten_innen aus Irland, Polen und Spanien sowie Vertreter_innen aus Medizin und Politik erörtert werden.
Die Konferenz startet mit der Geschichte des Widerstands gegen den Strafrechtsparagrafen 218 und endet mit der konkreten Planung des Aktionstages am 17.09.2016, den das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung seit 2013 jährlich gegen den „Marsch für das Leben“ organisiert.
Das „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ ist ein breites Bündnis aus Beratungsstellen, verschiedener feministischer und allgemeinpolitischer Gruppen, Verbänden, Gewerkschaften und Parteien sowie Einzelpersonen. Gegründet wurde es 2012 und organisiert seither Proteste gegen den jährlich stattfindenden, bundesweiten “Marsch für das Leben” (vormals “1000 Kreuze Marsch”).
KONFERENZ – DETAILS
Samstag, 9. Juli 2016 von 11 – 20 Uhr und
Sonntag, 10. Juli 2016 von 10 – 13 UhrIm „Schloss 19“, Schlossstraße 19, 14059 Berlin
U-Bahnhof: Sophie-Charlotte-Platz