Nach Monaten, in denen es Journalisten untersagt war, Milagro Sala im Gefängnis zu interviewen und angesichts der wachsenden Proteste in der nationalen und internationale Presse, hat nun die beim außerordentlichen Kongress am Samstag soeben in ihrem Amt als Koordinatorin bestätigte Leiterin von Tupac Amaru auf dem Radiokanal AM 750 mit der Journalistin Cynthia García und dem Abgeordneten des Parlasur Eduardo Valdés gesprochen:
„Dies ist eine Verfolgung, sie wollen mich zum Schweigen bringen, es würde ihnen gefallen, mir einen Maulkorb anzulegen. Sie halten mich gefangen, aber sie können mich nicht mundtot machen“ sagte die Abgeordnete des Parlasur, die seit 16. Januar unter vorgeschobenen Anschuldigungen im Gefängnis in Alto Comedero inhaftiert ist.
Auf die Frage, was zu tun sein, antwortete sie: „Ich glaube, der einzige Weg, um das wieder aufzubauen, was sie in diesen Monaten zerstört haben, ist der, weiter zu kämpfen, aktiv zu bleiben, in der Arbeit auf der Straße, im Verband, in den Vierteln“.
Im Bezug auf die nationale und internationale Mobilisierung zu ihren Gunsten sagte sie: „ich war mir der Größe des Ausmaßes nicht bewusst, in dem viele Menschen an uns denken und Freiheit für unsere neun Gefangenen fordern. Politische Gefangene. Es gibt uns Kraft, diese Nähe zu spüren; denn es gibt Momente, da fühlt man sich alleine und zu wissen, dass uns tausende von Personen unterstützen, stärkt uns immens.“
Abschließend erinnerte Milagro an die zahlreichen Verfolgungen und Schikanen, die die Aktivisten von Tupac Amaru erleiden mussten und sogar auch die Gefängniswachen, einfach nur dafür, dass sie humanitäre Regeln beachtet haben. Sie denunzierte die Medienkampagne gegen sie, die mit gefälschten Fotos, Unterstellungen von „nach Geld riechenden Koffern“ und viele andere Lügen und Unwahrheiten arbeitet.
Zum Schluss dankte sie allen für das, was sie tun, nicht für sie selber, sondern um all denjenigen eine würdige Zukunft zu geben, denen alles genommen wurde, die an den Rand gedrängt wurden und die von dieser Welt vergessen wurden, in Jujuy sowie auch anderswo auf diesem Planeten.
Die Versammlung der Komitees zur Freilassung von Milagro Sala, die am Sonntag stattfand, hat beschlossen, im Zeichen der Solidarität und des gemeinsamen Kampfes die Verbindungen zwischen den einzelnen Komitees zu stärken, die sich bereits gebildet haben oder die sich gerade formieren, in allen Provinzen Argentiniens sowie in verschiedenen anderen Ländern der Welt, darunter auch Italien.
Alle Artikel zu Milagro Sala: http://www.pressenza.com/de?s=Milagro+Sala&lang=de
Übersetzung aus dem Italienischen von Evelyn Rottengatter