Laut einer Eilmeldung, die von der Organisation und Bürgerbewegung Tupac Amaru an die Presse herausgegeben wurde und die wir hier in ihrer Gesamtheit wiedergeben, verschlechtern sich die Bedingungen der illegalen Haft von Milagro Sala und anderen Inhaftierten von Tupac Amaru.
Meldung von TUPA AMARU
Aus dem Frauengefängnis in Alto Comerero und zusammen mit anderen Inhaftierten klagt Milagro Sala an, dass es im Gebäude, in dem sie untergebracht sind und in dem es keine Form von Heizung gibt, nun auch seit 25 Tagen kein warmes Wasser mehr zur Verfügung steht. Zudem wird Familienangehörigen in warmer Kleidung der Besuch untersagt. Der Zugang zu warmen Wasser ist den getrennt inhaftierten Mitgliedern von Tupac Amaru, Maria Molina und Jesús Elba Galarza, ebenfalls seit 20 Tagen verwehrt. Trotz der niedrigen Temperaturen müssen sie sich mit eisig kaltem Wasser waschen. Es handelt sich hier um die Verantwortung von Präsident Mauricio Macri und seinem Justizminister Germán Garavano, die der internationalen Gemeinschaft nun eine Erklärung schuldig sind, warum sie solche Verletzungen des Rechtes auf minimale Basisversorgung für Personen erlauben, die ohnehin unrechtmäßig ihrer Freiheit beraubt wurden.
Seit Tupac Amaru einen nationalen Kongress der Bürgerbewegung sowie eine nationales Treffen des Komitees für die Freilassung von Milagro Sala inJujuy für den 11. Juni anberaumt hat, wurde auf Befehl von Gerardo Morales (Gouverneur der Provinz Jujuy, Anm. D. Übers.) die Warmwasserversorgung in der Strafanstalt unterbrochen, in der die Abgeordnete des Parlasur zusammen mit anderen Mitgliedern der Bürgerbewegung festgehalten wird.
Die Schikanen und schlechte Behandlung seitens des Gefängnispersonals gegenüber den Familienangehörigen und Freunden der Inhaftierten häufen sich und nunmehr ist es Besuchern nicht mehr erlaubt, die Anstalt in warmer Kleidung zu betreten, obwohl es in dem Gebäude keine Heizung gibt. Angesichts dieser offensichtlich als psychologische Grausamkeit beabsichtigte Schikane gegenüber unserer Leiterin Milagro Sala sieht diese sich nun gezwungen, zusammen mit anderen Inhaftierten über die Möglichkeit eines Hungerstreiks nachzudenken, um gegen die Haftbedingungen zu protestieren und um die Beendigung der Unterbringung in den Zellen zu fordern. Einige Wochen zuvor hatte ein Richter die Schließung der Strafanstalt von Villa Devoto angesichts der unmenschlichen Bedingungen angeordnet, so wie es auch von der Anwaltschaft gegen institutionelle Gewalt gefordert wurde.
Wir möchte hiermit auch darüber informieren, dass letzten Freitag eine Habeas Corpus (richterliche Anordnung zur Überprüfung der persönlichen Verfassung eines Gefangenen, Anm. d. Übers.) vorgelegt wurde, die diese Situation anklagt. Wir weisen darauf hin, das die Verantwortung für die körperliche Unversehrtheit von Milagro Sala und den anderen mit ihr Inhaftierten beim Gouverneur Morales, dem Präsidenten Macri und seinem Gesundheitsminister liegt.