Das Refugee Schul- und Unistreikbündnis Berlin ruft Schüler_innen und Student_innen zu einer Demonstration auf unter dem Motto: ‚Schulstreik gegen Rassismus: Ob PEGIDA oder Staat – brennende Heime sind die Früchte ihrer Saat‘ für den Donnerstag, 19.11.2015 um 11 Uhr auf dem Potsdamer Platz. Zeitgleich findet in Frankfurt am Main eine weitere Veranstaltung statt.
„Wir als Jugendliche und junge Erwachsene wollen ein Zeichen setzen: gegen die rassistische Stimmung in Deutschland und Europa und für einen solidarischen und gerechten Umgang mit allen geflüchteten Menschen“, sagt Lina Kaufmann vom Refugee Schul- und Unistreikbündnis.
Ob Brandanschläge auf Unterkünfte Geflüchteter, körperliche Angriffe oder hetzerische Aufmärsche von Neo-Nazis und sogenannten ‚besorgten Bürger_innen‘ – der Rassismus auf der Straße und in der Gesellschaft zeigt sich in neuen beängstigenden Dimensionen. Rassismus ist in Deutschland aber nicht nur ein zivilgesellschaftliches, sondern auch ein staatliches Faktum: enorme Rüstungsexporte, ein Anstieg der Bundeswehreinsätze, Abschiebungen in vermeintlich „sichere Herkunftsländer“, Transitzonen, Residenz- und Lagerpflicht, Arbeits- und Studienverbote, eine massive Ausweitung der Abschiebehaft, Schließungen der Grenzen, all das sind die ‚Antworten‘ des Staates auf die Not der nach Deutschland flüchtenden Menschen.
Dazu Jan Börger, Pressesprecher des Bündnisses: „Wir wollen nicht in einer Gesellschaft leben, die ihren Rassismus so offen zur Schau trägt und in der die Politik von Willkommenskultur spricht, zeitgleich aber Ängste und Ressentiments schürt und kontinuierlich einschneidende Gesetzesverschärfungen verabschiedet!“
Gegen diese rassistischen Zustände in Staat und Zivilgesellschaft wollen wir zusammen mit vielen anderen Berliner Schüler_innen und Student_innen am Donnerstag, den 19.11.2015 protestieren. Wir beginnen unsere Demonstration am Potsdamer Platz, nahe der Mall of Berlin, deren Gebäude maßgeblich von migrierten Arbeiter_innen erbaut wurden, die für ihre Arbeit nur sehr gering oder gleich gar nicht entlohnt wurden.
Anschließend werden wir unseren Protest vor das Verteidigungsministerium tragen, da deutsche Waffen und Kriege in erheblichem Maße dazu beitragen, Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben. Nach einer Zwischenkundgebung die sich gegen die Schließung der Schöneberger Jugendclubs Potse und Drugstore richtet, deren Räume wir nutzen können, um uns antirassistisch zu engagieren, endet unser Protest mit einer Abschlusskundgebung am Flughafen Tempelhof, wo tausende Geflüchtete in Hangarhallen ohne Sanitäranlagen untergebracht werden, statt ihnen angemessenen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Refugee Schul- und Unistreikbündnis Berlin
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Schulstreik in Frankfurt a. M.