Am 30. September 2010 im Rahmen eines mit Unterstützung undemokratischer Kräfte u.a. aus der politischen Partei Sociedad Patriótica 21 de Enero geplanten Staatsstreichs, der mit gezieltem Angriff auf das Parlament, öffentliche Medien und strategische Verkehrsknotenpunkte wie Flughäfen, die besetzt wurden, sowie mit Todesfällen aufgrund eines Schusswechsels einherging, versuchten kleine Teile der Luftwaffe sowie (außer Dienst gesetzte) Militärs mit Hilfe von Polizisten und mit ausländischer Unterstützung, die demokratische gewählte Regierung des Präsidenten Rafael Correa Delgado zu stürzen.
Fünf Jahre nach dem ecuadorianischen Putschversuch des 30.09.2010 debattieren über den erfolgreich überwundenen Putschversuch, Botschafter Jorge Jurado, an dessen Abwendung er in Quito auch selbst mit Tausenden Ecuadorianern im Zentrum der Hauptstadt als friedlicher Demonstrant gegen die Putschisten teilnahm, zusammen mit Heike Hänsel, Abgeordnete des Deutschen Bundestags.
War es die Desinformation hegemonialer Medien oder gewisser politischer Kräfte in Verbindung mit einem gezielten Putschprogramm, welche den Polizistenaufstand vor genau fünf Jahren verursacht hatte?
Welche Lehren sind zu ziehen für die gegenwärtige, erneut von Destabilisierungsversuchen der Rechten sowie Teilen der Ultralinken Ecuadors gekennzeichnete Lage?
- Sind die derzeitigen politischen Proteste in Ecuador mit der Insurrektion des 30.09.2010 vergleichbar?
- Welche sind die neuen Formen von Konterrevolution bzw. zur konservativen Restauration in Lateinamerika?
Das Podium wird diese Fragen insbesondere am Beispiel Ecuadors beleuchten.
Podium mit dem Botschafter von Ecuador, Jorge Jurado, und der Abgeordneten des Deutschen Bundestags Heike Hänsel, entwicklungspolitische Sprecherin der Linksfraktion.
El 30-S / Staatsstreich in Ecuador vereitelt
Am Mittwoch, den 30. September 2015ab 19:30 Uhr
Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
S-, U- und Regionalbahnhof Alexanderplatz aus – mit der Tramlinie M4 sowie den Buslinien 142 und 200. Haltestelle ist jeweils „Am Friedrichshain“
Die Nachrichtenagentur Pressenza, die Solidaritätsgruppe EcuaSoli, der Verein moveGLOBAL e.V. laden mit Unterstützung der Botschaft von Ecuador in Deutschland zur Diskussion ein.