Berlin / Aachen, 3.8.2015. Nachdem vergangene Woche die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation vor der Krebsgefahr durch Glyphosat warnte (Pressenza berichtete), melden sich nun deutsche Ärzte zu Wort. Innerhalb weniger Tage schlossen sich schon über 5000 Ärztinnen und Ärzte aus dem ganzen Bundesgebiet einem Appell für ein Verbot des Herbizids Glyphosat an. Er wurde von dem Aachener Facharzt für Innere Medizin, Dr. Jan Salzmann zusammen mit der Bürgerbewegung Campact gestartet. Dr. Jan Salzmann: “Um die Bürgerinnen und Bürger vor unnötigen Krebserkrankungen zu schützen, muss Glyphosat verboten werden.”
Vergangene Woche hat die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO ihre Monographie zu dem Herbizid Glyphosat veröffentlicht. Darin stuft sie Glyphosat als “wahrscheinlich krebserregend beim Menschen” ein, die zweithöchste der WHO-Risikoklassen. Dr. Jan Salzmann: “Die Krebsforschungsagentur der WHO genießt höchste wissenschaftliche Anerkennung – die Behörden müssen ihre Warnung jetzt ernst nehmen.” Der IARC zufolge gibt es sichere Belege, dass Glyphosat bei Tieren Krebs verursacht – und einen begründeten Verdacht, dass dies auch bei Menschen so sein könnte. Glyphosat habe vermutlich genotoxische Wirkung, das heißt schon geringste Mengen lösen krebserzeugende Mechanismen aus.
Bis Ende des Jahres entscheidet die EU-Kommission, ob Glyphosat erneut eine Zulassung in der Europäischen Union bekommt. Deutschland ist in dem Verfahren Berichterstatter. Doch der vom Bundesinstitut für Risikobewertung zu diesem Zweck verfasste Renewal Assessment Report stützt sich zu weiten Teilen auf Studien von Herstellerfirmen. Demgegenüber wurden für die Einstufung der WHO-Krebsforschungsagentur ausschließlich herstellerunabhängige Studien verwendet.
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