Nach dem die Regierungen und Unternehmen in Frankreich und in Deutschland jahrelang ausspioniert wurden, ist jetzt die nächste Enthüllung veröffentlicht worden.
Der japanische Journalist und Personalchef KEN MORIYASU vom der „Nikkei Asian Review“ berichtete, am 31. Juli 2015, in einem Artikel über die US-Bespitzelungen der japanischen Regierung sowie verschiedener japanischen Unternehmen. Zuvor veröffentlichte an diesem Tage die Internetplattform WikiLeaks unter dem Namen „Target Tokyo“ die geheim gehaltenen Dokumente der Öffentlichkeit. Diese Dokumente belegen 35 „Top Secret” Zielpunkte in Japan, die durch die NSA (Nationale Sicherheitsbehörde) ausspioniert wurden. Sie beinhalten abgefangenen Telefondaten vom japanischen Regierungskabinett bis hinzu japanischen Großkonzernen wie Mitsubishi und Mitusi. Dabei soll es sich vor allem um die Wirtschaftsbeziehungen und die gegenwärtigen Umweltschutzmaßnahmen der USA und Japan handeln.
Die NSA „Top Secret“ Liste zeigt auch das Ausspionieren des Premierminister Shinzo Abe, in seiner Amtszeit von September 2006 bis September 2007 und den dazugehörigen Ministerien. Die Telefon-Abhörliste enthält die Übersicht der Mitglieder des japanischen Regierungskabinetts und dessen Kabinettssekretär Yoshihide Suga unter der Überschrift „Regierung VIP Telefonleitungen“.
Es sind werden auf den Überwachungslisten auch zahlreiche Beamte der japanischen Zentralbank, einschließlich des Gouverneurs Haruhiko Kuroda und deren private Telefonnummern erwähnt. Es werden auch noch Beamte des japanischen Finanzministeriums, des japanischen Ministeriums für Wirtschaft, der Industrie- und des Handelskammer sowie verschiedene japanischer Unternehmen benannt.
Fünf Regierungsdokumente zeigen die abgefangene Kommunikation der NSA zwischen den USA und den japanischen Beamten im Vorfeld zum G-8-Gipfel im Jahr 2008 auf der japanischen Insel Hokkaido sowie das Aufeinandertreffen im Jahr 2009 zwischen Japans Landwirtschaftsministers und des US-Handelsvertreters. In beiden Fällen war das offenbare Ziel der NSA, eine bessere Position auf Japans Wirtschaft zu erhalten.
Eines der Dokumente hinsichtlich Japans Vorbereitungen für das G8-Gipfel-Treffen im Jahr 2008 ist mit den Bezeichnungen „REL, USA, AUS, CAN, GBR, NZL“ vermerkt. Daraus ist erkennbar, dass die Informationen mit Partner-Geheimdienststellen in Australien, Kanada, Großbritannien und Neuseeland abgehört bzw. ausgetauscht wurden.
Julian Assange, der Chefredakteur von WikiLeaks sagte dazu: „Die Lektion für Japan ist diese: Erwarten Sie keinen Handel mit Ehre und Respekt im Zeitalter der globalen Überwachungssupermacht. Es gibt nur eine Regel, es gibt keine Regeln.“