Die US-Bürgerrechtlerin Angela Davis besuchte am 15. Mai Refugees der besetzten Gerhart Hauptmann Schule in Berlin.
Nachdem der Bezirk einen Besuch von Angela Davis zu einem Gespräch in der Schule untersagt hatte, erläuterten die Refugees ihr vor der Schule ihre Situation. Sie führten auch ein längeres intensives Gespräch über weitere Strategien der Refugeebewegung in einem nahegelegenen Lokal.
Davis erklärt: „Alle Menschen sind es wert, wie Menschen behandelt zu werden. Alle Menschen haben das Recht auf eine Arbeit, Wohnung und Gesundheitsversorgung. […] Die Flüchtlingsbewegung ist die Bewegung des 21. Jahrhunderts. Es ist die Bewegung, die die Auswirkungen des globalen Kapitalismus herausfordert. Es ist die Bewegung, welche Menschenrechte für alle Menschen fordert.“
Angela Davis sieht Berlin als zentral für eine globale Flüchtlingsbewegung. Sie hielt dazu auch in der Werkstatt der Kulturen in Neukölln einen gut besuchten Vortrag.
Die Flüchtlinge, die einst auf dem Oranienplatz campten sind zu einem großen Teil noch in Berlin. Obwohl der Senat in seiner Abmachung versprochen hatte, ihre Fälle sorgfältig zu prüfen, hatten die meisten bereits nach kurzer Zeit Bescheide bekommen, dass sie Berlin oder Deutschland zu verlassen haben. Viele halten sich nun an verschiedenen Orten auf und ihre Unterstützer arbeiten daran, alle Papiere und Unterlagen für eine wirklich faire Prüfung ihrer Fälle zusammenzusammeln.
Zur Erinnerung an sie, aber auch an die vielen Flüchtlinge, die im Mittelmeer umgekommen sind und noch umkommen, veranstaltet der Evangelische Kirchenkreis Mitte von Montag bis Freitag eine Mahnwache in der Klosterstrasse „Wir sind noch da!„.