Als Teil des Programms radikaler Veränderungen, die von der neuen Syriza Regierung in Griechenland eingeführt werden, hat der Justizminister Nikolaos Paraskevopoulos heute davon gesprochen die Möglichkeit eingetragener Lebenspartnerschaften auch für Homosexuelle zu ermöglichen. Diese Möglichkeit gibt es bereits seit 2008 für heterosexuelle Paare.
Viele Aktivisten haben sich jahrelang für ein Ende der Diskriminierung in Griechenland, einem konservativen Land mit einer starken orthodoxen Kirche eingesetzt. Fälle von Diskriminierung wurden vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gebracht und im November wurde ein Teil der griechischen Gesetze als diskriminierend verurteilt. Der Justizminister sprach nun davon das Recht auf eingetragene Lebenspartnerschaft zu erweitern, aber es wurden noch keine konkreten Schritte gemacht.
Auch wenn das letztendliche Ziel der Aktivisten eine Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe ist, ist dies sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Der liberale Zug braucht immer seine Zeit um von der totalen Diskriminierung zur totalen Inklusion zu gelangen. Bis 1968 war jede Handlung homosexueller Natur in Großbritannien noch illegal. Jetzt, im Jahr 2014 steht die Eheschließung jedem offen.
Wenn der Prozess einmal in Gang ist, dann werden mit der Zeit Veränderungen folgen.
Giannis Papagianopoulos, Herausgeber des Magazins „Anti-Virus“ (www.avmag.gr) sagte, “Diese Ankündigung heute ist sehr gut. Wir wissen zwar noch nicht, wann die Gesetzesänderung in Kraft treten wird, aber die Ankündigung wurde von der LGBT Gemeinde enthusiastisch aufgenommen.“
Marianella Kloka, Mitglied der humanistischen Organisation „Welt ohne Kriege und Gewalt“ sagte: „Es wurde auch Zeit. Menschenrechte müssen respektiert werden, die Rechte aller Menschen. Als Zivilgesellschaft werden wir alle Regierungen dazu drängen, besonders hier unsere, die Rechte aller Menschen zu schützen.“
Anscheinend geht Europa bei dem Thema, wen man lieben und heiraten will, in Richtung von Toleranz und Offenheit, trotz all der Anstrengungen der Religionen und intoleranten Konservativen. Letzte Woche in der Slowakei ist ein Referendum gegen mehr Rechte für Homosexuelle an den erforderlichen 50%. gescheitert. Nur 21,4 % Wähler haben sich beteiligt. Gegner des Referendums hatten die Wähler aufgerufen zu Hause zu bleiben und anscheinend hat eine tolerante Mehrheit dies getan.
Das Referendum, das von Papst Franziskus unterstützt wurde, war dazu gedacht die Ehe als einen Akt zu bestätigen, der ausschließlich zwischen Mann und Frau stattfindet. Es richtete sich gegen die Möglichkeit das gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren dürfen. Es sollte Eltern auch erlauben Kinder vom Sexualunterricht zu befreien. Scheinbar hat die vom Papst verkündete neue Botschaft der Toleranz und Offenheit für alle Menschen, unabhängig ihrer sexuellen Orientierung, gewisse Grenzen.
Übersetzung aus dem Englischen von Marita Simon