Reporter ohne Grenzen begrüsst die Teilnahme vieler ausländischer Regierungsführer am Marsch in Paris in Erinnerung an die Opfer der Terrorattacke der letzten Woche und in Verteidigung der Werte der französischen Republik, aber ist empört über die Präsenz von Repräsentanten aus Ländern, welche die Informationsfreiheit beschränken.
Wie kommt es, dass Repräsentanten von Regimen, die Feinde der Pressefreiheit sind, nach Paris kommen, um Charlie Hebdo ihre Anerkennung zu zollen – einer Publikation, die schon immer das radikalste Konzept der Freiheit des Ausdrucks verteidigt hat?
Reporter ohne Grenzen ist entsetzt über die Anwesenheit von Regierenden der Ländern, in welchen Journalisten und Blogger systematisch verfolgt werden, so wie Ägypten (welches auf dem 159. Platz von 180 Ländern auf dem Pressefreiheits-Index von Reporter ohne Grenzen rangiert), Russland (148. Platz), Türkei (154. Platz) und die Vereinigten Arabischen Emirate (118. Platz).
“Wir müssen unsere Solidarität mit Charlie Hebdo zeigen, ohne all die anderen Charlies dieser Welt zu vergessen.” sagt der Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen, Christophe Deloire.
„Es wäre nicht zu akzeptieren, wenn Repräsentanten aus Ländern, die Journalisten zum Schweigen bringen, Vorteile aus der momentanen emotionalen Aufwallung ziehen würden, um ihr internationales Image aufzupolieren und dann ihre repressive Politik fortzusetzen, sobald sie wieder zu Hause sind. Wir dürfen Feinden der Pressefreiheit nicht erlauben, auf das Grab von Charlie Hebdo zu spucken.“
Die Behörden haben die Anwesenheit des Türkischen Premierminister Ahmet Davutoglu, des Ägyptischen Außenministers Sameh Shoukry, des Russischen Außenministers Sergei Lavrov, des Algerischen Außenministers Ramtane Lamamra, des Außenministers der Vereinigten Arabischen Emirate Sheikh Abdullah bin Zayed Al Nahyan und des Präsidenten von Gabon, Ali Bongo, bekanntgegeben.
Übersetzung aus dem Englischen: Johanna Heuveling