Vor zwei Tagen waren drei Berliner Fotojournalisten in der Ost-Türkei verhaftet worden, die über die Kurdischen Proteste berichten wollten, und denen vorgeworfen wird, Kinder zum Protest angestiftet zu haben und Spionage betrieben zu haben.
Die drei Journalisten, Ruben Neugebauer, Chris Grodotzki und Björn Kietzmann, sind seit letzter Nacht unter Auflagen wieder auf freiem Fuß und heute wurde Ihnen mitgeteilt, dass sie nicht abgeschoben werden. Ein Resultat der Proteste von Kollegen, Medien und dem Auswärtigen Amt? In jedem Fall sind nach Aussagen der Berliner Fotografen, noch mehrere anderer Journalisten in Haft, die eventuell nicht das Glück haben, aufmerksame Kollegen zu haben.
Der Türkische Agrarminister Mehdi Eker sowie Ministerpräsident Erdogan selbst bezichtigen westliche Medien, zusammen mit dem Assad-Regime und der PKK, die Proteste der Kurdischen Bevölkerung zu provozieren.
Dass solche Anschuldigungen in der Türkischen Bevölkerung angenommen werden, zeigt zum Beispiel eine Twitter Nachricht eines Türkischen Journalisten an einen in Deutschland lebenden Türkisch-stämmigen Fotojournalisten, der die inhaftierten Kollegen unterstützt: „renn [xyz] renn. hilf den verlogene feind! das passt dir als türke! schäm dich! wie kann man so ein verräter sein“
Wegen solcher massiven Einschüchterung von Journalisten in der Türkei haben heute spontan ein paar Kollegen und Unterstützer eine Kundgebung vor der Türkischen Botschaft in Berlin abgehalten.