Das Solidaritätskomitee EcuaSoli hat am 16. Oktober in Hamburg versucht, Chevron Deutschland ein Schreiben zu übergeben. Darin wird von dem internationalen Konzern verlangt, er solle seine Schuld begleichen, die Bewohner des Regenwaldes entschädigen und den verursachten Umweltschaden soweit möglich beheben. Weder ein kurzes Gespräch noch eine offizielle Briefübergabe war möglich, die Tür blieb verschlossen.
Im Herbst 2013 haben sich bereits einige Bundestags- und Kommunalpolitiker aus Berlin sowie zahlreiche Bürger zu einer Solidaritätsgemeinschaft „EcuaSoli“ zusammengeschlossen. Diese Solidaritätsgemeinschaft versucht durch Aktionen die Öffentlichkeit zu informieren und unterstützt alle Bemühungen die Umweltzerstörung im Amazonasgebiet zu beheben.
Statt zu seiner Verantwortung zu stehen, hat der Erdölkonzern nun seinerseits die Opfer, die betroffene Bevölkerung Ecuadors sowie deren Rechtsanwalt Steven Donzinger vor einem Bundesgericht in New York verklagt. Der Erdölkonzern will verhindern, dass die Betroffenen die Entschädigungen in den USA eintreiben können. Außerdem initiierte Chevron-Texaco ein internationales Schlichtungsverfahren gegen den Staat Ecuador vor dem ständigen Schiedshof in Den Haag[1] auf Grundlage des bilateralen Vertrags zu Förderung und zum Schutz von Investitionen (TBI).
Weitere Informationen zum Thema:
- Interview mit dem Botschafter Ecuadors
- EcuaSoli, Berliner Komitee für Solidarität mit Ecuador
- Chevron: Höchststrafe in der Geschichte des Umweltrechts
[1] Fälschlicherweise wurde in diesem Artikel ursprünglich am „Europäischen Gerichtshof in Den Haag“ anstatt „vor dem ständigen Schiedshof in Den Haag“ veröffentlicht, worauf uns freundlicherweise Tobias Baumann, Pressereferent der Botschaft von Ecuador in Berlin hingewiesen hat.