Pressemitteilung der Aktionsgruppe Gefechtsübungszentrum (GÜZ) abschaffen
Um 5 vor 12 Uhr hat die Gewaltfreie Aktionsgruppe GÜZ abschaffen die Grenze des Truppenübungsplatzes Altmark bei Hillersleben übertreten, um eine mehrtägige Platzbesetzung durchzuführen.
Auf diesem Gelände möchte die Bundeswehr eine Kriegskulisse errichten, um sich auf den Kampf im „urbanen Ballungsraum“ vorzubereiten: eine ganze Stadt mit Hochhäusern, U-Bahn, etc. Pressenza hatte darüber berichtet: Gewaltfreie Platzbesetzung eines Truppenübungsgeländes
Obwohl sich die Aktiven intensiv auf eine Begegnung mit Wachleuten, Polizisten oder sogar Feldjägern vorbereitet hatten, hat niemand bemerkt, wie die gewaltfreien AktivistInnen die Grenze zum GÜZ überschritten. So konnte die Gruppe von ca. 50 Mitgliedern gemeinsam zwei Kilometer in das Militärgelände hinein gehen. Auf einem von Pappeln und Heide geprägten Platz haben sie begonnen ihre Zelte aufzustellen.
Mit sichtlich guter Laune begannen TeilnehmerInnen, sich auf dem Truppenübungsplatz einzurichten. Transparente werden von Baum zu Baum gespannt und zeigen die Forderung der Platzbesetzer: ‚Kriegsvorbereitung beenden – Gefechtsübungszentrum schließen‘.
Zusätzlich hat eine örtliche Hebamme dort ihre Praxis errichtet. „Ich möchte dem militärischen Denken etwas entgegenstellen: Nicht Töten üben, sondern Leben schenken ist notwendig“, so Katja Tempel. Die alte Devise „Make love (and babies) – not war“ ist aktueller denn je.
Der Platz, auf dem die Zelte aufgestellt worden sind, befindet sich im Siedlungsgebiet des ehemaligen Ortes Paxförde. „Diesen Namen, der das lateinische Wort für Frieden beinhaltet, weist auf die Zielrichtung unserer Besetzung hin: Die Förderung des Friedens. Wo das Militär in seiner Aktivität eingeschränkt wird, eröffnen sich Möglichkeiten der friedlichen Konfliktbearbeitung“ – so Pressesprecher Jan Stehn.
Die Aktionsgruppe weist darauf hin, dass gerade dieses Gebiet seit langem zurück in die zivile Nutzung überführt werden sollte. Mit dem sogenannten „Heidekompromiss“ von 1997 wurde der erneuten militärischen Nutzung der Heide nach Abzug der GUS-Streitkräfte der Weg bereitet, aber der südliche Teil sollte 2006 der militärischen Nutzung entzogen werden. U.a. um mit dieser damals zugesagten Entmilitarisierung des Südteils endlich zu beginnen, führt die Aktionsgruppe die mehrtägige Besetzung durch.