Auch dieses Jahr führt die Gruppe Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen (GAAA) ein “Protest- und Aktionscamp” direkt am Haupttor vom “Fliegerhorst Büchel” durch. Seit Dienstagmorgen 6 Uhr sind die drei wichtigsten Tore  des “Fliegerhorstes” von den Aktivisten blockiert worden.

Der Luftwaffenstützpunkt (Bundeswehr-Fliegerhorst) bei Büchel ist seit 2004 vermutlich der einzige Militärstandort auf deutschem Boden, in dem Atomwaffen stationiert sind. Diese befinden sich im Besitz der USA. Der kleine Ort Büchel liegt in der Südeifel zwischen Koblenz und Trier, 13 km nördlich der als Tourismus-Hochburg bekannten Stadt Cochem an der Mosel.

Vermutlich 20 Atombomben in “Grüften”

Im Frühjahr 1986 fand im US-Kongress eine Anhörung zu militärischen Baumaßnahmen statt. Dem Protokoll war zu entnehmen, dass die US-Luftwaffe neuartige Lagersysteme für Atombomben, so genannte „Grüfte“, baute, unter anderem auch in deutschen Fliegerhorsten. In Büchel wurden demnach 11 Grüfte eingerichtet. Das Grüfte-System ermöglicht die Lagerung der Bomben in den Flugzeugschutzbauten unmittelbar unter den Maschinen. Vorher wurden die Bomben in einem Atomwaffenlager außerhalb des Fliegerhorsts im Alfer Wald gelagert. Lange Zeit wurde vermutet, dass 10 Atombomben und eine Übungsbombe in Büchel gelagert würden. Inzwischen war jedoch zu erfahren, dass pro Gruft bis zu vier Bomben gelagert werden können. Dass sich 40 Atombomben in Büchel befinden, gilt indes als unwahrscheinlich, vermutlich sind es 20. (Eine „WikiLeaks“-Enthüllung im Jahre 2010 besagte, das Bundeskanzlerinnenamt habe dem US-Botschafter in Berlin erklärt, ein Abzug „der 20“ Atomwaffen in Deutschland mache keinen Sinn.)

Atombomben und Uranwaffen

In Büchel werden Fliegerbomben des Typs B 61 gelagert. Es handelt sich um so genannte taktische Atomwaffen, also nicht um strategische Waffen mit interkontinentaler Reichweite. Eine B 61 kann eine Sprengkraft von unter einer Kilotonne TNT bis zu 175 kt haben. Letzteres entspricht mehr als der 13fachen Zerstörungskraft der Hiroshima-Bombe. Im Sommer 2009 war zu erfahren, dass inzwischen auch Uranwaffen der Typen GBU-24 (lasergesteuerte Präzisionsbomben) und TAURUS (Lenkflugkörper) stationiert wurden.

Mehr Information zum Camp oder zur Aktion auf http://www.buechel-atomwaffenfrei.de/ oder @atomwaffenfrei

Fotoreportage:

Dienstag, 05.08., 07:30 Uhr: Seit heute morgen um 6 sind die drei wichtigsten Tore des “Fliegerhorstes” blockiert…
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am Haupttor mit Tripods
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im Kreisverkehr am Haupttor hält ein Bundeswehr-Bus
am Lutzerather Tor

am Lutzerather Tor
an Tor 1

 


Montag, 04.08.: Im Kreisverkehr am Haupttor des “Fliegerhorstes” werden an die Einfahrenden Flugblätter verteilt…
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Vorbereitung der morgigen JunepA-Aktion (übrigens auch bei Militär und Polizei)…
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Sonntag, 03.08.: Der erste Ausritt der FriedensreiterInnen führte zur nahe gelegenen Wallfahrtskirche Martental, wo die Gottesdienstbesucher/innen mit Flugblättern auf das Camp und die kommenden Aktionen hingewiesen wurden…
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Am Nachmittag lief der erste Workshop…
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Samstag, 02.08.: Der Campaufbau ist weitergegangen, die Küche zaubert schon leckeres veganes und vegetarisches Essen…
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Freitag, 01.08.: Der Campaufbau hat begonnen, das Wetter ist prima…
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