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Während die Massenmedien dazu neigen, den Schwerpunkt auf Sensationsberichterstattung zu legen, um eher wirtschaftliche Interessen statt menschliche zu bedienen und hauptsächlich über Gewalttaten von Minderheiten berichten, arbeiten sie mit relativ wenigen Journalisten vor Ort. Die neuen sozialen Medien ergänzen diese einseitige Berichterstattung, in dem sie ihre Benutzer in De-facto-Journalisten verwandeln, die sich auf menschliche Anliegen fokussieren und über gewaltlose Proteste berichten und das massenhaft.

Die sozialen Netzwerke erzeugen ein Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeit, menschlichen Schmerz und Leiden, worüber die Massenmedien nicht bereit sind zu berichten. Dabei liefern sie Informationen, die direkt zur Teilnahme bewegen. Etwas so simples, wie eine kleine Preiserhöhung für Busfahrten kann Millionen von Menschen in 500 Städten auf die Straßen bringen, wie ein Beispiel in Brasilien zeigt, das sich vor ein paar Monaten zugetragen hat.

Weder die neuen Medien noch die sozialen Netzwerken erzeugen die Revolution. Zur Revolution wird es sowieso kommen, früher oder später. Revolutionen hat es auch schon vor Twitter gegeben! Jedoch waren die Menschen nie zuvor in der Lage, die lokal erlebte Ungerechtigkeit als ein Motor für sozialen Wandel einzusetzen ohne eine einzige Kugel abzufeuern.

 Podiumsdiskussion Pressenza | Bild: Deutsche Welle

Das ist die Synthese der Podiumsdiskussion „Massenmedien vs. Soziale Medien in der globalen, gewaltfreien und humanistischen Revolution“ mit der Pressenza am Global Media Forum organisiert von der Deutschen Welle in Bonn, teilnahm.

Es wurden Beispiele für soziale Mobilisierungen in so unterschiedlichen Städten wie New York, Sao Paulo und Rio de Janeiro, auf lokaler Ebene in vielen Gebieten Chinas, in europäischen Städten und die Aufstände, die unter dem Namen des Arabischen Frühlings bekannt wurden, aufgezeigt. Diese Massenmoblisierungen sind dank des neuen Bewusstseins entstanden, geschaffen durch die neuen Medien.

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David Andersson | Bild: Deutsche Welle

Die Analysen wurden von David Andersson, Mitglied von “Making Worlds: A Commons Coalition”  und der Occupy-Wall Street-Bewegung in den USA; Paulo Genovese, Pressenza Team-Koordinator in Brasilien; Tony Henderson, Mitglied des weltweiten Koordinationsteam der Internationalen Humanistischen Partei und Pressenza Editor in Hong Kong; Baher Kamal, Pro-Frieden Journalist, spezialisiert auf den Nahen Osten; Silvia Swinden, Koordinatorin des Weltzentrums für Humanistische Studien und Pressenza Editorin in London; mit der Moderation von Tony Robinson, Sprecher von Welt ohne Kriege und Gewalt und Co-Direktor von Pressenza gegeben.

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Silvia Swinden und Tony Robinson | Bild: Deutsche Welle

Die verschiedenen Präsentationen wurden von Fotos, Videos und audiovisuelle Produktionen der jüngsten Nachrichten aus verschiedenen Orten untermalt, worin der Ruf nach einer neuen Gesellschaftsform basierend auf der Methodik der aktiven Gewaltlosigkeit das verbindende Element darstellte. Nach jedem Teil haben die Fragen, Meinungen und Kommentare aus dem Publikum zu einem interaktiven und dynamischen Dialog geführt.

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Tony Henderson | Bild: Deutsche Welle

Es wurde deutlich, dass die traditionellen Medien im Dienst der großen wirtschaftlichen Interessen den Ausdruck einer neuen Sensibilität nicht unterstützen, die getragen von Menschen, die müde von den etablierten Vorschläge dieses Gesellschaftssystems sind und auf der Suche nach innovativen Formen der sozialen Organisation basieren auf Mitgefühl, Konsens und Geschwisterlichkeit, diesen konkrete Form zu verleihen versuchen.

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David Andersson und Paulo Genovese | Bild: Deutsche Welle

Pressenza führt in die Welt der Medien eine Richtung ein, einen Ethos weg von der Entmenschlichung der korporativen Welt, und trägt somit zu dieser gewaltfreien Revolution bei, die auf einer humanistischen Einstellung basiert. Dies geschieht durch die freiwillige Arbeit aller Beteiligten, der Verbreitung von Demonstrationseffekten verpflichtet, die den Fortschritt in Richtung einer universellen menschlichen Nation erlauben.

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Paulo Genovese | Bild: Deutsche Welle

Audio-Datei der Podiumsdiskussion:

 

Übersetzung ins Deutsche von Reto Thumiger