Braunau/Österreich:
Seit einigen Jahren organisiert das Bündnis „braunau gegen rechts“ rund um Adolf Hitlers Geburtstag Protestkundgebungen gegen Faschismus und Rechtsextremismus. Zur diesjährigen Demonstration in Braunau am 19.4. riefen Gewerkschaften, sozialdemokratische, kommunistische und grüne Organisationen, Friedeninitiativen sowie MigrantInnenvereine auf.
Im Demoaufruf heisst es:
„Rechtsextreme verspüren europaweiten Aufwind
Aber nicht nur hier in Österreich, sondern europaweit ist die rechtsextreme Szene im Vormarsch. In Ländern wie Griechenland, Ungarn und der Ukraine – um nur einzelne Beispiele zu nennen – nehmen faschistische und rassistische Übergriffe rasant zu. Die rechte Hetze, die die einen in Anzug und Nadelstreif von sich geben, sind die Stichworte für jene Schlägertruppen, die auf offener Straße MigrantInnen, DemokratInnen und AntifaschistInnen tätlich angreifen!
Es ist jedoch auch kein Zufall, dass in Zeiten europaweiter Spardiktate die extreme Rechte Zulauf und Aufwind verspürt. Die kapitalistische Krise hat Europa fest im Griff und trotzdem schreitet man den Weg, der auch schon 2007 zum wirtschaftlichen Crash geführt hat, unbeirrt weiter. Dass Profite wichtiger sind als die Bedürfnisse der Menschen, zieht sich wie ein roter Faden durch die neoliberalen Krisen„lösungs“rezepte: Unter ihrem Deckmantel werden tausende Stellen im öffentlichen Dienst vernichtet, Gehälter und Urlaubstage gekürzt, ganze Wirtschaftsbereiche an private Investoren verscherbelt und erkämpfte Arbeitsrechte mit Füßen getreten.“
Nach der Auftaktkundgebung am Bahnhof Braunau bewegte sich der Demonstrationszug friedlich durch das Stadtgebiet zu einer Abschlusskundgebung am Mahnstein vor dem Hitler-Geburtshaus in der Vorstadt. Dort trat die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano gemeinsam mit der Kölner Hip Hop-Band Microphone Mafia auf. Es konnten ca. 600 TeilnehmerInnen gezählt werden, die aus Braunau und verschiedenen Teilen Österreichs gekommen waren.
Laut Aussage der Veranstalter soll die jährlich stattfindende Demonstration ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen und dass rechtes Gedankengut hier keinen Platz hat.
Quelle: www.braunau-gegen-rechts.at